Studie: Anleger erwarten steigende Aktienkurse

Deutsche Anleger blicken optimistisch ins neue Jahr, so eine aktuelle Umfrage der Frankfurter Fondsgesellschaft Union Investment. In den kommenden sechs Monaten rechnen demnach 36 Prozent mit steigenden Aktienkursen. Im letzten Quartal erwarteten das lediglich 23 Prozent.

Rund ein Drittel der Anleger rechnet in den nächsten sechs Monaten mit steigenden Börsenkursen, so die Studie.

Die einzigen Anlageformen, die in der Gunst der Anleger steigen sind der Studie zufolge, aufgrund des  niedrigen Zinsniveaus, Aktien und Investmentfonds. Nur jüngere Anleger, im Alter zwischen 20 und 29 Jahren, sind demnach kritisch und halten Gold, Sparbuch und Festgeld für attraktiver. Das sind Ergebnisse des aktuellen Anlegerbarometers von Union Investment, einer repräsentativen Befragung deutscher Finanzentscheider.

Rund ein Drittel erwartet steigende Kurse

Laut der Studie haben sich die Aussichten für die Aktienmarktentwicklung in den nächsten sechs Monaten nach Ansicht der Bundesbürger deutlich verbessert. Demnach glauben aktuell wieder mehr Anleger an steigende Börsenkurse (36 Prozent) als an fallende (23 Prozent). Rund zwei Prozent der Befragten gehen von stark steigenden Notierungen aus und 34 Prozent erwarten leicht steigende Aktienmärkte.

Lediglich fünf Prozent (Vorquartal: vier Prozent) rechnen der Studie zufolge hingegen mit stark fallenden Kursen und 18 Prozent gehen von leicht fallenden Aktienmärkten aus (letztes Quartal: 25 Prozent). Diese positive Grundeinschätzung decke sich mit der Einschätzung der Experten von Union Investment. „Die Zentralbanken verfolgen immer noch eine Politik des billigen Geldes. Das internationale Wirtschaftswachstum verleiht den Aktienmärkten zusätzlichen Rückenwind. Die größten Kurschancen sehen wir aktuell in Europa“, sagt Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment.

Die Eurozone sei auf dem Pfad konjunktureller Belebung. Insbesondere die Peripherieländer würden hier für Schwung sorgen. „Europäische Aktien sind zwar nicht mehr besonders günstig. Die Dividendenrendite ist aber mit 3,5 Prozent immer noch attraktiv. Solange die Kurse mit einer entsprechenden Gewinndynamik der Unternehmen unterfüttert sind, sollte dies Spielraum für steigende Notierungen lassen“, so Gay weiter.

Aktien und Investmentfonds werden beliebter

Für die kommenden sechs Monaten erwarten 62 Prozent der befragten Anleger konstant bleibende Zinsen (Vorquartal: 64 Prozent). Knapp jeder Fünfte  (19 Prozent) rechnet mit einer fallenden Zinsentwicklung. Das sind laut Union Investment vier Prozentpunkte mehr gegenüber dem dritten Quartal 2013. Im jetzigen Umfeld historisch niedriger Zinsen verwundere es kaum, dass ausschließlich Aktien und Investmentfonds in der Gunst der Anleger steigen, heißt es in der Studie.

Während im dritten Quartal 2013 demnach noch 26 Prozent der befragten Anleger Aktien für attraktiv hielten, sind es aktuell 30 Prozent (der höchste Wert seit Beginn der Fragestellung im ersten Quartal 2010). Auch Investmentfonds haben laut Union Investment vier Prozentpunkte gewinnen können und  werden von 29 Prozent der befragten Anleger als attraktiv angesehen. „Langsam erkennen die Deutschen, dass rentierliche Anlagen knapp sind. Zwar greifen sie auch weiterhin nur zögerlich zu Aktien, die zunehmende Beliebtheit ist aber der erste Schritt in die richtige Richtung“, meint Gay.

Junge Anleger bevorzugen klassische Geldanlagen

Anders sehe es bei Anlegern zwischen 20 und 29 Jahren aus: Aktien (zwölf Prozent) und Investmentfonds (22 Prozent) können sie demnach weniger begeistern. Stattdessen finden die jungen Anleger Gold (54 Prozent), Sparbuch (51 Prozent) und Festgeld (46 Prozent) attraktiver als die Gesamtbefragten (Gold: 39 Prozent, Sparbuch: 22 Prozent, Festgeld: 30 Prozent).

Erschreckend dabei sei, dass knapp jeder dritte Sparbuchbesitzer in dieser Altersgruppe (32 Prozent) keine Kenntnis über die tatsächliche Höhe seiner Sparbuchzinsen habe beziehungsweise sie falsch einschätzt (43 Prozent), so die Studienautoren. „Hieran wird deutlich, dass vielen jungen Sparern das Zinsdilemma immer noch nicht bewusst ist. Mit Sparbüchern erleiden Anleger derzeit einen realen Verlust, weil deren Verzinsung niedriger ist als die Inflationsrate“, kommentiert Gay.

Um Vermögen aufzubauen, sollten junge Anleger ihr Geld breiter zu streuen und Risiken eingehen, empfiehlt er. „Insbesondere junge Anleger sollten sich auf Aktien konzentrieren. Langfristig erzielen sie damit die höchsten Ertragschancen. Zudem können sie Aktienkursschwankungen wegen ihres langen Anlagehorizonts leicht aussitzen“, so Gay.

Seit Anfang 2001 ermittelt das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Union Investment quartalsweise das Anlegerverhalten. Befragt werden 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren, die mindestens eine Geldanlage besitzen. Für das vierte Quartal erhob Forsa die Daten vom 30. Oktober bis 12. November 2013. (jb)

Foto: Shutterstock

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