Globale Präsenz versus lokale Expertise

Demnach wird die Wertschöpfung künftig über die Ländergrenzen hinweg innerhalb der jeweiligen Service-Segmente Vertrieb, Asset Management, Fondsadministration sowie Depotbank und Custody erbracht. Dabei sind Global Custodians im Vorteil, die länderübergreifend Sevices ab dem Middle-Office über die Fondsadministration bis hin zum Custody Geschäft erbringen können und neben dem Wertpapiergeschäft eine Kompetenz im zunehmend an Bedeutung erlangenden Geschäft mit Real Assets, das heißt Immobilien, Private Equity und Alternative Assets, verfügen.

Die Herausforderungen bei diesen Entwicklungen an den Service Provider sind generell sehr ähnlich, unabhängig davon, ob es sich um Wertpapier- oder Immobilienfonds handelt. Auf jeden Fall ist eine europäische Präsenz in den relevanten Kernmärkten erforderlich. Dies bedeutet, dass diese Service Provider bereit und imstande sind, beispielsweise Middle- und Back-Offi ce Services wie die Fondsadministration länderspezifisch einzugliedern.

Länderübergreifende Präsenz

Denn neben der länderübergreifenden Präsenz muss weiterhin eine lokale Expertise vorgehalten werden, da der Fonds in dem Land administriert wird, wo er auch domiziliert ist. Nationale Unterschiede gibt es auch bei Spezialfonds und institutionellen Fonds in der EU. Auch für die Depotbank gelten nationale Gesetze und Bestimmungen, die beachtet werden müssen.

Die entsprechenden Services müssen mit dem jeweils gültigen nationalen Know-how erbracht werden. Die Umsetzung dieses Setup, das sich immer mehr herausbildet, erfordert zudem einen zeitgemäßen Kundenbetreuungsansatz seitens der Asset Servicing Provider gegenüber dem Asset Manager.

Dazu stellt der Service Provider global einen zentralen Ansprechpartner auf Senior-Management-Ebene für die Kundenbeziehung zur Verfügung – idealerweise aus dem gleichen Land wie die Muttergesellschaft des Asset Managers. Über die Ländergrenzen hinweg ist dieser zentrale Ansprechpartner für alle übergeordneten Themen wie Service-Qualität, Fee-Struktur, Eskalationsstufe auf Management- Ebene sowie für die strategische, länderübergreifende Geschäftsentwicklung verantwortlich.

Um gleichzeitig auch alle lokalen Kunden- und Marktanforderungen erfüllen zu können, sollten die Services Provider auf nationaler Ebene eine Kundenbetreuung für alle kommerziellen Themen, außerdem operative Spezialisten für alle Fragen im Tagesgeschäft sowie Rechtsexperten für die nationalen, rechtlichen Anforderungen vorhalten.

Autor Dr. Holger Sepp ist Co-Head von Caceis in Deutschland und Mitglied der Geschäftsführung der Caceis Bank Deutschland GmbH.

Foto: Caceis

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