Wandelanleihen: Mit Renten und Aktien gewinnen

Convertibles werden zum Teil an der Börse, zumeist jedoch zwischen spezialisierten Banken und Börsenmaklern gehandelt. Aufgrund der geringen Größe des europäischen Markts gibt es hin und wieder auch Liquiditätsprobleme. 2012 haben sich Convertible Bonds dank einer guten Performance der Aktienmärkte und reduzierter Spreads bei Unternehmensanleihen jedoch äußerst positiv entwickelt.

Positives Jahr für Wandelanleihen in 2013 erwartet

Im ersten Quartal 2013 legten europäische Convertibles immerhin um 0,73 Prozent an Wert zu. Das zweite Halbjahr 2012 war bereits von zahlreichen Aktivitäten am Primärmarkt geprägt, da sich Unternehmen zunehmend über Wandelanleihen refinanzieren.

Auch für dieses Jahr zeichnet sich eine positive Entwicklung für europäische Convertibles ab: seit Jahresbeginn gab es bereits 17 Neuemissionen. Wenn die Aktienmärkte sich stabil entwickeln, dürfte dies anhalten – vor allem in Südeuropa, wo die Finanzierungsschwierigkeiten groß sind.

Wandelanleihen: Statistik
Outperformer Wandelanleihen: Seit März 2000 konnten Wandelanleihen besser abschneiden als Aktien und Anleihen. Das gilt auch für die Finanzkrisenzeit.

Quelle: DNCA

Dafür spricht auch die Tatsache, dass zwei Drittel der Emissionen in diesem Jahr von italienischen, spanischen und portugiesischen Unternehmen getätigt wurden. Für die Unternehmen stellen Wandelanleihen eine relativ günstige Möglichkeit dar, sich zu verschulden, da sie aufgrund des Wandlungsrechts in Aktien beim Zinssatz sparen. Steigt das Emissionsvolumen, erhöht sich die Liquidität im Markt und Investoren profitieren von einem breiteren Produktangebot.

Vier Kriterien determinieren Wertentwicklung

Bei der Auswahl sollten sie jedoch achtgeben. Bei der Titelauswahl spielt die Beurteilung der Qualität des Schuldners, also des emittierenden Unternehmens, eine entscheidende Rolle. Um das Kreditrisiko möglichst gering zu halten, sind zunächst Titel zu bevorzugen, die das Rating „Investment Grade“ tragen.

Für die Wertentwicklung einer Wandelanleihe sind insgesamt vier Kriterien maßgeblich: Die Bonität des Unternehmens, das Kurspotenzial der unterliegenden Aktie, die Volatilität und die Abhängigkeit der Wandelanleihe von der Kursentwicklung der Aktie, das sogenannte Delta. Letzteres sollte für eine sicherheitsorientierte Anlage nicht mehr als 30 Prozent betragen.

Die Kreditwürdigkeit bestimmt die Rendite, die das Unternehmen für eine Anleihe bezahlen müsste. Hier stellt sich die Frage, ob die Rendite unter Berücksichtigung der integrierten Option im Vergleich zur Anleihe desselben Unternehmens attraktiv ist. Mit Blick auf das Kurspotenzial der zugehörigen Aktie gilt es, Titel zu identifizieren, von denen man eine positive Wertentwicklung erwartet.

Seite drei: Komplexe Titelauswahl

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