„2014 wird anders und besser“

Tilmann Galler, Marktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, sieht das laufende Jahr unter veränderten Vorzeichen und ist zuversichtlich hinsichtlich einer Verbesserung der globalen Konjunktur.

Tilmann Galler, J.P. Morgan AM, sieht die angeschlagenen Länder der Eurozone im Aufwind.

 

„Dieses Jahr wird anders“, betont Galler. Auch wenn bei dieser Aussage üblicherweise Vorsicht geboten sei, verläuft laut dem Experten bereits der Start in das Jahr 2014 anders als in der Vergangenheit: „Seit Beginn der globalen Finanzkrise ist es das erste Jahr, das mit erfreulichen Wachstumsprognosen startet, die nicht nach unten, sondern vielmehr nach oben korrigiert werden.“

So zeigten die zuletzt veröffentlichten unabhängigen Wirtschaftsprognosen von Consensus Economics, dass Nordamerika, Westeuropa und Japan knapp 40 Prozent des für 2014 erwarteten Wachstums der globalen Wirtschaftsleistung beisteuern sollten: Ein Plus von 25 Prozent gegenüber 2013, einem Jahr, in dem ganze 40 Prozent des globalen Wachstums aus China kamen, obwohl sich die Konjunktur dort abschwächte.

Westeuropa trägt zehn Prozent zum globalen Wachstum bei

Wenn diese Prognosen zutreffen, so Galler, werde Westeuropa zwar erneut hinter den USA liegen, aber dennoch einen Beitrag von rund zehn Prozent zum globalen Wachstum beitragen können. Selbst dieses magere Plus könne 2013 übertreffen, denn Westeuropa verzeichnete im letzten Jahr so gut wie gar kein Wachstum. Auch für Japan seien die Wachstumsaussichten besser, als dies 2013 der Fall war – zumindest so lange es Premierminister Abe gelänge, seine Wirtschaftspolitik fortzusetzen.

Entscheidend ist laut Galler, dass aus den USA ebenfalls mit positiven Konjunkturnachrichten gerechnet werden kann: „Der Streit über die Schuldenobergrenze und die Diskussion über einen möglichen Staatsbankrott der Vereinigten Staaten im Herbst haben nicht unbedingt zur Vertrauensbildung beigetragen. Die Konjunkturerholung scheint darunter jedoch nicht allzu sehr gelitten zu haben. Auch die Haushaltskürzungen von rund 2,5 Prozentpunkten des Bruttoinlandsprodukts richteten keinen größeren Schaden an. Denn nachdem die USA 2013 ein Wachstum von fast 3 Prozent erzielen konnten, obwohl die Regierung der Wirtschaft so viel Nachfrage entzogen hat, muss man sich fragen, wie viel die größte Volkswirtschaft der Welt wohl 2014 zulegen kann, wenn die Fiskalpolitik die Konjunktur kaum noch belastet. Und selbst die ‚Inflationsfalken‘ rechnen nicht damit, dass die US-Notenbank Fed vor 2015 an der Zinsschraube dreht. Vielleicht sogar noch später“.

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