Aktien oder Anleihen – von Zahlen und Emotionen

Das eigentliche Risiko ist bei beiden Anlageformen aber nicht die Volatilität, sondern der Ausfall in Form von Unternehmens- oder Staatsinsolvenz. Im Zuge der Finanzkrise wurde eine Insolvenz von Ländern wie Griechenland immer wieder diskutiert.

Aktuell zeigt Argentinien, dass diese Möglichkeit durchaus ernst zu nehmen ist. Im Ergebnis ist das Risiko eines Totalverlusts zwar sicherlich gering, lässt sich aber letztendlich weder bei Aktien noch bei Anleihen komplett ausschließen.

Eingepreister Wohlfühlfaktor

Aus Sorge um mögliche Volatilität sind viele Anleger bereit, für Anleihen mehr zu zahlen als für Aktien, sprich: ungünstigere Bewertungen zu akzeptieren, weil sie sich davon einen ruhigeren Schlaf versprechen. Doch mittlerweile sind die Bewertungen in vielen Segmenten der globalen Anleihemärkte auf ein unattraktives Niveau getrieben worden, bei sehr niedrigen Renditen.

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Da die Renditen kaum noch weiter werden sinken können, dürften in den kommenden Jahren die Erträge hinter dem bisher gewohnten Niveau zurückbleiben. Bei steigendem Zinsniveau werden Anleiheinvestoren nur sehr niedrige Erträge generieren können – im Falle eines plötzlichen Zinsanstiegs werden sie eventuell sogar deutliche Verluste verkraften müssen.

Dagegen sind Aktien unter anderem aus den genannten emotionalen Gründen teilweise noch vernünftig, im Einzelfall sogar unterbewertet.

Juan Nevado kam 1988 zu M&G Investments und ist seit 1999 Mitglied des Multi-Asset-Teams unter der Leitung von Dave Fishwick.

Foto: M&G Investments

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