Candriam erwartet Übernahmewelle

Ein Fusions- und Übernahmeboom steht aus Sicht des Asset Managers Candriam bevor. Daher sei nun die Zeit für Merger-Arbitrage-Strategien gekommen, meinen die Experten.

„In Europa und den USA wurden 2014 bereits 1.000 Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von 1.800 Milliarden US-Dollar bekanntgegeben. Und es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Fusions- und Übernahmewelle nachlässt“, sagt Edouard Petitcollot, Fondsmanager im Bereich Event Driven Risk Arbitrage.

„Bald wieder auf Vorkrisenniveau“

Und weiter: „2014 haben Fusionen und Übernahmen stark zugenommen – so sehr, dass das Volumen dieses Jahr wieder auf sein Vorkrisenniveau steigen könnte. Erklären lässt sich der Zuwachs mit der besseren Konjunktur und den Bemühungen der Unternehmen um höhere Umsätze. Sie wollen Werte schaffen und ihre Produktportfolios ausbauen.“ Und in Zeiten niedriger Zinsen und einer anziehenden Konjunktur sei ein Wachstum durch Übernahmen oft schneller möglich als ein organisches.

Nach Einschätzung von Candriam haben die Unternehmen in Europa und den USA in den letzten Jahren hohe Kassenbestände aufgebaut, die sie jetzt für Übernahmen nutzen können: Im Januar 2014 lagen demnach die Barbestände von Unternehmen und Private-Equity-Firmen in Europa und Nordamerika bei geschätzten drei Billionen US-Dollar: „Besonders in finanzstarken Sektoren wie Gesundheit, Technologie und Energie kommt es zu einer Konsolidierung. Das Umfeld ist für Merger Arbitrage ideal.“

Übernahmekandidaten im Visier

Die Candriam-Experten gehen davon aus, dass die Aktienkurse von Übernahmekanditaten bei M&A-Geschäften regelmäßig und unabhängig vom Gesamtmarkt deutlich über die normale Notierung steigen. Das Fondsmanagement will nach eigenen Angaben für seine Investments solche Übernahmekandidaten finden und  die Differenz zwischen Kurs und Kaufpreis, die Kaufkraft und die strategische Perspektive des Käufers sowie die Wahrscheinlichkeit des erfolgreichen Abschlusses analysieren. Scheint die Übernahme sinnvoll und sicher, will das Fondsmanagement den Spread zwischen aktuellem Kurs und dem Kaufpreis im Fall der erfolgreichen Übernahme nutzen. (mr)

Foto: Shutterstock

 

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