ETFs: Auf schlankem Fuß

Mit ETFs können private Anleger günstig in nahezu alle Finanzmärkte der Welt investieren. Gebrauch davon machen indes nur die wenigsten. Jetzt senken die Anbieter radikal die Kosten ihrer Bestseller und peppen ihr Angebot mit besonders ausgeklügelten Strategien auf.

Für Indexfonds sprechen insbesondere ihre geringen Gebühren, die zum Teil nur ein Zehntel oder weniger der Kosten eines vergleichbaren aktiven Fonds betragen.

Kapital zu investieren macht reicher, als arbeiten zu gehen. Über diese nicht ganz neue These diskutieren unzählige Experten in den USA und Frankreich, seit das Buch „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ von Thomas Piketty die Verkaufscharts stürmt. Darin stellt der Franzose fest, dass spätestens seit den 70er-Jahren Kapital zu mehr Erträgen führt als Erwerbsarbeit.

Fünfjähriger Börsenboom

Ob die Argumentation Pikettys zutrifft, ist Basis eines ungewöhnlich hitzigen Streits. Seit Monaten fühlen sich unzählige Banker, Kapitalismuskritiker und Politiker zu Statements berufen. Aktuell zumindest legt die Rendite für investiertes Kapital sogar kräftig zu.

Im vergangenen Jahr ist das private Vermögen insgesamt um 14,6 Prozent auf 152 Billionen US-Dollar gestiegen, im Vorjahr war es gerade einmal ein Plus von 8,7 Prozent. „Aktien sorgen für Geldregen. Die Reichen werden immer reicher – und Piketty hat recht“, urteilte etwa die Düsseldorfer Tageszeitung „Handelsblatt“.

Das Gros des Anstiegs ist tatsächlich steigenden Kursen zu verdanken. Vor allem das Aktienvermögen wuchs um 28 Prozent, wie aus dem jüngsten „Global Wealth Report“ der Boston Consulting Group hervorgeht.

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Breit gestreutes Aktieninvestment

Demnach wäre offensichtlich auch für private Anleger ein breit gestreutes Aktieninvestment eine lukrative Wahl gewesen. Doch der Bullenmarkt an den Börsen läuft mit wenigen Unterbrechungen bereits seit März 2009 – allerdings unter Ausschluss deutscher Kleinanleger, lediglich 8,9 Millionen, rund 13,8 Prozent der Bevölkerung, besaßen Anfang 2014 Aktien oder Aktienfonds. Dabei handelt es sich um 600.000 Menschen weniger als nur ein Jahr zuvor.

Seite zwei: Private Anleger zögern bei Fonds

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