„Fixed-Income Anleger haben es schwer“

Zinsvorteil: Amerikanische Investmentgrade-Unternehmensanleihen

Investmentgrade-Unternehmensanleihen bieten normalerweise einen relativ stabilen Zinsvorteil gegenüber Staatsanleihen. Ihre fundamentale Attraktivität hat zwar ihren Höhepunkt überschritten, ist aber immer noch beachtlich. Neuemissionen sind auf rege Nachfrage gestoßen. Allerdings kompensieren die relativ engen Spreads nur einen leichten Zinsanstieg. Zudem ist eine Spreadausweitung wahrscheinlicher als eine Spreadverengung.

Unsere Favoriten sind ausgewählte BBB-Industrieanleihen, Finanzanleihen mit A-Rating und Crossovers, die aus fundamentaler Sicht ein klares Investmentgrade-Rating verdienen. Große Vorsicht ist bei den hohen Bewertungen in den obersten Ratingkategorien der Investmentgrade-Unternehmensanleihen geboten.

Überdurchschnittlich: Amerikanische High-Yield-Anleihen

Bei weiterhin niedriger Volatilität könnten High-Yield-Anleihen dank ihrer hohen Coupons 2014 erneut überdurchschnittlich abschneiden. Dies gilt umso mehr, als die Ausfallquoten im Vergangenheitsvergleich immer noch niedrig sind. Allerdings ist die Bewertung wegen der hohen Kurse und niedrigen Renditen ziemlich ausgereizt. Wir bevorzugen BB-Anleihen mit der Aussicht auf eine bessere Einstufung, während die unteren Rating-Kategorien am stärksten gefährdet zu sein scheinen.

Attraktiv: Emerging-Market-Anleihen

Verglichen mit anderen Credits erscheinen Emerging-Market-Anleihen recht attraktiv. Ihre Spreads sind hoch genug, um höhere US-Renditen auszugleichen. Andererseits steigen die Zinsen in den Emerging Markets und nach wie vor fließt Kapital ab. Das Wirtschaftswachstum hat enttäuscht, und die nötigen Anpassungen könnten einige Emerging Markets in die Rezession stürzen. Auch Emerging-Market-Anleihen erfordern ein selektives, fundamental begründetes Vorgehen.

Auf Dollar lautende Staats- und Unternehmensanleihen haben in der Regel besser abgeschnitten als Lokalwährungsanleihen. Indonesien und Indien scheinen sich zu stabilisieren, aber bei Russland und den „schrecklichen Drei“, der Ukraine, Argentinien und Venezuela, sind wir vorsichtig.

Nachsteuervorteile mit Durationsrisiken: Municipals

Stadtanleihen haben höhere Nachsteuerrenditen als steuerpflichtige Unternehmensanleihen vergleichbarer Bonität und Laufzeit. Zudem stützt das geringe Neuemissionsvolumen die Kurse. Da die Zinsen steigen, ist allerdings die vergleichsweise lange Duration zu bedenken. Darüber hinaus bestehen nach wie vor rechtliche und regulatorische Risiken sowie ungedeckte Pensionsverpflichtungen der Emittenten.

Wegen ihrer stabilen Cashflows bevorzugen wir von öffentlichen Infrastrukturbetreibern begebene Essential Service Revenue Bonds. Auf der Bonitätsskala favorisieren wir Titel mit niedrigem Investmentgrade-Rating und meiden von Bundesstaaten oder Kommunen emittierte General Obligation Bonds, die der allgemeinen Deckung öffentlicher Ausgaben dienen und möglicherweise nicht mehr so sicher sind wie einst angenommen.

Foto: MFS

1 2Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments