Gam: Daten wichtiger als Hardware

Mark Hawtin, Fondsmanager des Gam Star Technology, sieht das Potenzial von Wearable Technology wie Apples jüngst vorgestellter Uhr in den gesammelten Daten, nicht in der Hardware selbst.

Hawtin sagt: „Der wirkliche Wert liegt in der Software und in den Netzwerk-Effekten, die durch die breite Nutzerbasis entstehen.“ Auch für Investoren erkennt der Experte daher in den Sensoren, die Körperfunktionen und Aktivitäten aufzeichnen, mehr Potenzial als in spezialisierten Geräten.

Gam: Smarte Uhren verschwinden schnell wieder

„Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Sensoren mit der Kleidung verschmelzen“, so der Fondsmanager. Und weiter: „Sichtbare Geräte wie Smart Watches und Armbänder dürften daher ebenso schnell aus dem Alltag verschwinden, wie sie aufgekommen sind.“

Der Fondsmanager verweist auf die niedrigen Verkaufszahlen von nur zwei Millionen Smart Watches im Jahr 2013. Im Falle der Apple Watch sei es zudem unwahrscheinlich, dass sie wirtschaftlich entscheidend für ein Unternehmen von Apples Größe werde, sagt Hawtin.

Anwendungen im Gesundheitsbereich

Als positives Beispiel nennt der Experte Jawbone, einer „der bedeutendsten Hersteller von Wearables und ein Beispiel für ein Unternehmen, das die Bedeutung der Daten erkannt hat“. So habe das Unternehmen für die bislang größte Studie in diesem Bereich Daten über das Schlafverhalten der Träger seiner Geräte gesammelt. „Diese Daten sind das, was die Gesundheitsindustrie interessiert – nicht das Gerät, das diese Daten sammelt“, betont der Fondsmanager. Allerdings sei Jawbone wie auch Fitbit, ein Hersteller von Fitness-Trackern, für Investoren weniger interessant, da sich diese Unternehmen in Privatbesitz befänden.

Interessante Aktiengesellschaften kennt Hawtin aber auch: „Gelegenheiten sind aber beispielsweise der Chip-Produzent CSR, der die Bluetooth-Verbindung zwischen Wearables und dem Smartphone als lokalem Hub bereitstellt, oder Invensense, ein Hersteller von Micro-Sensoren.“

Aussichtsreiche Anwendungen im Gesundheitsbereich: „Sensoren könnten den Gesundheitszustand einzelner Personen aufzeichnen und automatisch an den behandelnden Arzt senden. So könnten auch Risikopatienten zu Hause überwacht werden. Diese tragen heutzutage noch einen Notruf-Knopf bei sich, der in Zukunft durch Sensoren ersetzt werden könnte.“ Eine sehr ähnliche Technologie werde bereits heute von dem britischen Unternehmen Buddi eingesetzt, das damit Polizisten im Einsatz überwacht und automatisch die Leitstelle informiert, wenn ein Polizist bewusstlos wird, so Hawtin. (mr)

Foto: Shutterstock

 

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