Goldfonds: Kurzfristig volatil, langfristig chancenreich

Von den früheren Höhenflügen der Edelmetallnotierungen ist derzeit wenig geblieben, selbst bei drohenden Krisen reagiert der Goldpreis kaum. Anleger können mit der richtigen Strategie dennoch profitieren.

Goldpreis
„Der Goldmarkt ist zweifelsohne in Bewegung und macht es Anlegern derzeit schwierig.“

Für Goldinvestoren war 2013 eines der schlechtesten Jahre. Auch die aktuelle Krim-Krise hat vergleichsweise wenig förderliche Auswirkungen auf den Goldpreis. Es ist deshalb durchaus verständlich, dass viele Investoren und Analysten den Glauben an das gelbe Edelmetall verloren haben: Goldman Sachs erwartet für 2014 einen Rückgang des Goldpreises auf 1.050 US-Dollar pro Unze und Credit Suisse prophezeit sogar einen Fall auf 1.000 US-Dollar pro Unze.

Goldmarkt macht es Anlegern schwierig

Auf der anderen Seite sehen Marktbeobachter wie Credit Agricole einen durchschnittlichen Preis über 1.400 US-Dollar je Unze. Das wirft berechtigterweise Fragen auf: Was ist eigentlich der „faire“ Preis für Gold? Wann kann das Angebot nachhaltig mit der Nachfrage mithalten? Wie können Anleger davon profitieren?

Der Goldmarkt ist zweifelsohne in Bewegung und macht es Anlegern derzeit schwierig. Die Tragödie für Goldinvestoren begann am 12. April 2013, als auf einen Schlag 400 Tonnen des gelben Metalls aus Gold-ETFs mit einem Marktwert von etwa 20 Milliarden US-Dollar verkauft wurden – der oder die Verkäufer sind immer noch nicht bekannt.

Dieser erste Schock löste weitere Verkaufswellen aus. Bis Ende 2013 wurden in der westlichen Welt etwa 1.300 Tonnen Gold verkauft und der Goldpreis fiel im Jahresverlauf um 28 Prozent. Seit Beginn 2014 konnte sich der Goldpreis etwas erholen und notiert derzeit um die Marke von 1.330 US-Dollar je Unze.

China wird zum weltgrößten Importeur

Zur selben Zeit kam es 2013 aber zu einer weiteren fundamentalen Entwicklung, die von vielen westlichen Anlegern unbeachtet bleibt: China entwickelte sich nicht nur zum weltgrößten Produzenten, sondern auch zum größten Importeur des Edelmetalls.

Allein die chinesische Nachfrage von Privatkäufern und der Zentralbank stieg 2013 auf über 1.000 Tonnen an, wovon der Großteil importiert wurde. Angesichts des zunehmenden Appetits auf Gold aus den asiatischen Ländern, aber auch seitens der Zentralbanken, ist es naheliegend, auch weiterhin von einer konstanten hohen jährlichen Nachfrage von etwa 4.000 Tonnen oder 125 Millionen Unzen und 2.600 Tonnen, also 80 Millionen Unzen Minenproduktion auszugehen.

Nicht nur die Bergbaukosten müssen betrachtet werden

Die Differenz zwischen Gesamtnachfrage und Minenproduktion wird hauptsächlich durch den Verkauf von Altgold und Desinvestitionen abgedeckt. Für die Produzenten des Edelmetalls hatte der Absturz des Goldpreises dramatische Folgen: Viele Minen schrieben innerhalb weniger Monate rote Zahlen und mussten neue Minenprojekte binnen kürzester Zeit abschreiben sowie Explorationsprogramme einstellen, um Kosten zu senken.

Allein in den ersten drei Monaten nach den ETF-Ausverkäufen kam es zu Abschreibungen von Minenprojekten von über 30 Milliarden US-Dollar, was die Goldindustrie nachhaltig beeinflussen wird.

Seite zwei: Nicht nur die Bergbaukosten müssen betrachtet werden

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