Hans-Werner Sinn: „Die Euro-Zone muss bereinigt werden“

Der Chef des Ifo-Instituts, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn, äußert sich im Exklusiv-Interview mit Cash. zur Euro-Krise, der EZB-Politik und hat zudem eine Empfehlung parat, wie Anleger sich für die kommenden unruhigen Zeiten an den Kapitalmärkten wappnen sollten.

Sinn attestiert der Europäischen Zentralbank (EZB) eine zu große Machtfülle, während funktionierende Kontrollmechanismen fehlten.

„Es schwelt immer weiter. Nur die Finanzkrise, die über der realwirtschaftlichen Krise liegt, hat sich im letzten Jahr ein bisschen gelöst. Draghis „Whatever ist takes“ im Herbst 2012 und die Einführung des ESM haben die Finanzmärkte beruhigt, was viele Anleger als Überwindung der Euro-Krise angesehen haben“, warnt der Ifo-Präsident.

Südeuropa ist noch nicht über den Berg

Das sei aber mitnichten der Fall, denn die realwirtschaftliche Krise Südeuropas sei nach wie vor völlig unverändert und wüte weiter. Jetzt im Herbst hätten die negativen Nachrichten über die realwirtschaftliche Entwicklung zugenommen und die Kapitalmärkte zunehmend nervös gemacht.

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Fehlgeleitete EZB-Politik

Sinn attestiert der Europäischen Zentralbank (EZB) eine zu große Machtfülle, während funktionierende Kontrollmechanismen fehlten. „Die EZB kann nicht der Aufseher der Banken sein, die sie selber mit ihren Krediten unterstützt. Dies führt sie in einen Interessenkonflikt“, so Sinn.

Im Übrigen betreibe die EZB nun schon seit Herbst 2009, spätestens seit 2010 nicht mehr nur Geldpolitik, sondern Bail-out-Politik. Sie rette die Staaten und Banken Südeuropas mit niedrigen Zinsen, Krediten aus der Druckerpresse und mit riesigen Aufkaufprogrammen für Staatspapiere.

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Raus aus dem Anlage-Notstand

Um die Euro-Zone wieder auf solide Fundamente zu stellen, wartet der Ifo-Chef mit einem unkonventionellen Vorschlag auf, der zudem das Anlage-Dilemma lösen würde, vor dem zahlreiche Anleger angesichts der Mikrozinsen auf den Kapitalmärkten stehen.

Das vollständige Interview mit Hans-Werner Sinn lesen Sie in der aktuellen Cash.-Ausgabe 1/2015, die jetzt im Handel ist.

Foto: Martina van Kann

 

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