Man: Europa im Stresstest

Nach wie vor wächst Europas Wirtschaft nur langsam, die Unternehmen haben in der laufenden Berichtssaison kaum überzeugt. Dem Kontinent könnte ein schwieriger Weg bevorstehen, meint Keith Haydon, CIO bei der Abteilung FRM des britschen Hedgefonds-Anbieters Man.

Die sich zuspitzende Konfrontation mit Russland dürfte sich kurzfristig als zusätzliche Belastung für den Kontinent erweisen: „Entgegen aller Erwartungen ist es Europa gelungen, sich auf harte Sanktionen gegen Russland zu einigen“, sagt Haydon. Und weiter: „Das wird schmerzhaft für Kontinentaleuropa und den Finanzsektor in Großbritannien, vor allem aber für Russland.“

Unternehmen kommen nicht in Schwung

Zur aktuellen Lage sagt Haydon: „Schwache Unternehmenszahlen, klar unter den Erwartungen liegende Inflationsraten und erneute Anzeichen, dass Teile des Finanzsektors weiter unter Stress stehen, deuten auf eine holprige Wegstrecke hin.“

Der FRM-Manager geht vor diesem Hintergrund davon aus, dass der Europäischen Zentralbank keine Alternative bleiben wird, als unverändert umfassend Liquidität zur Verfügung zu stellen. In den USA werden seiner Einschätzung nach die Anleihekäufe wie geplant reduziert: „Einschneidende Konsequenzen in der Folge zeichnen sich jedoch nicht ab. Global betrachtet ist das Liquiditätsumfeld intakt und wird weiter zu einem vorteilhaften Umfeld für risikoreiche Anlagen führen“, so Haydon. (mr)

Foto: Shutterstock

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