Best Performer 2013: Dossier

Seit dem Jahreswechsel gleicht die Entwicklung an den Aktienbörsen einer Achterbahnfahrt – die auf hohem Niveau stattfindet. Die meisten Märkte sind in den zurückliegenden Monaten weit nach oben geklettert, ein Ende der Hausse erwarten dennoch die wenigsten Experten.

Börsenbulle nahe der Wallstreet in New York – Symbol für steigende Aktienkurse

 

Und das dank der Notenbanken in Amerika, Europa und Japan bereits das zweite Jahr in Folge. Die Fondsmanager, die diese Phase im vergangenen Jahr am erfolgreichsten und vor allem gewinnbringend für ihre Anteilseigner genutzt haben, stellt das Cash.-Magazin in seiner März-Ausgabe vor. Insgesamt dauert die Börsenhausse bereits seit Anfang 2009 an. Die meisten Experten geben sich fest überzeugt, dass aufgrund niedriger Zinsen auch in diesem Jahr ein Kursfeuerwerk mit neuen Rekorden bevorsteht.

Start einer Wachstumsphase?

Der Chief Investment Officer für internationale Aktien bei der US-Fondsgesellschaft Goldman Sachs Asset Management, Suneil Mahindru, etwa beschreibt den Status quo und gibt seinen Ausblick für 2014: „Die Lebensgeister – wie Keynes das für das Wirtschaftswachstum unerlässliche Vertrauen und die Bereitschaft für Investitionen bezeichnete – befinden sich seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 im Winterschlaf. Die Erwartung eines verbesserten Wirtschafts- und Gewinnwachstums führte dazu, dass sich die globalen Aktien seit ihrem Tiefstand vom März 2009 im Wert mehr als verdoppelt haben. Doch könnten die Lebensgeister nun erwachen, da der Aktienzyklus gerade in die Wachstumsphase übergeht. Die gesamtwirtschaftliche Wachstumsbeschleunigung und das kräftige Gewinnwachstum, die für diese Phase typisch sind, könnten die Unternehmen dazu motivieren, ihre Wachstumsausgaben wieder anzukurbeln.“

Doch das auch von Mahindru erhoffte Wachstum wird immer wieder gebremst: Staatsschuldenkrise in Europa, Verwaltungsstillstand in den USA, Wachstumsabschwächung in China und deren weitreichende Folgen für die Weltwirtschaft. Mahindru: „Infolgedessen ist das Verbrauchervertrauen fragil geblieben, Unternehmen haben lieber Barbestände gehortet oder Dividenden gezahlt, anstatt ihre Gewinne für Wachstum zu investieren, und Anleger haben an den Aktienmärkten nach Rendite und Sicherheit gesucht.“

Goldman Sachs Asset Management gehört zu den größten Fondsgesellschaften überhaupt und verwaltet ein Vermögen von rund 878 Milliarden US-Dollar.

GSAM setzt auf Investitionen der Unternehmen

Aktienanleger verschieben ihren Fokus nach Einschätzung von Mahindru bereits in Richtung Wachstum: „In einer jüngsten Umfrage ist der Anteil jener, die sich wünschen, dass die Unternehmen ihre Barbestände zu einer Erhöhung ihrer Investitionsausgaben verwenden, auf über 50 Prozent gestiegen. Das ist der höchste Stand seit Dezember 2005. Der Anteil der Anleger, die eine Kapitalrückführung an die Aktionäre vorziehen, ist dagegen auf unter 30 Prozent gesunken. Das ist der niedrigste Stand seit 2010. Wir rechnen daher damit, dass Investitionen in langfristige Vermögenswerte (Cap ex), Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E), Fusionen und Übernahmen (M&A) sowie Einstellungen zunehmen werden, und zwar zulasten von Dividendenerhöhungen, Aktienrückkäufen beziehungsweise weiteren Bilanzstärkungen. Interessanterweise verzeichneten die Aktien einiger akquirierender Unternehmen in 2013 einen Kursanstieg – oft fallen sie – was darauf schließen lässt, dass Wachstumsausgaben von den Anlegern bereits honoriert werden.“

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