„Unternehmensgewinne besser als erwartet“

Nur sechs von 18 Branchen mit Zuwachspotenzial

Auch ein Blick auf die Sektoren zeigt, dass der Gewinnpfeil nur partiell nach oben zeigt. Dabei führte der starke Euro über fast alle Sektoren hinweg zu Belastungen. Im Branchenvergleich lassen nur sechs der 18 Branchen Zuwächse erwarten. Vornehmlich zyklische Titel aus den Sektoren Chemie, Bau, Automobil, Technologie und Industrie können Verbesserungen vermelden. Deutliche Gewinnrückgänge werden aufgrund der warmen Witterung für Versorger und angesichts schwacher Raffineriemargen für Öltitel prognostiziert.

Dax-Unternehmen besser als europäische Pendants

Unter einer rückläufigen Dynamik leiden auch Nahrungsmittel- und Konsumwerte. Auch die Mehrheit der Ausblicke fiel angesichts von Währungsbelastungen und der weiter schwelenden Krise in der Ukraine verhalten aus. Insgesamt bestätigten jedoch die meisten Unternehmen ihre Aussichten. Im europäischen Vergleich präsentieren sich die Dax-Unternehmen besser – und das nicht erst im letzten Quartal. Seit den Tiefs während der Finanzkrise haben sich die Gewinne im Dax deutlich besser entwickelt, als in allen anderen Regionen des Euro Stoxx 50.

Fazit

Durch die niedrigen Erwartungen konnten viele Unternehmen positiv überraschen. Jedoch darf nicht übersehen werden, dass insbesondere amerikanische Aktien mit einem KGV von 16 mittlerweile recht teuer sind. Wohingegen europäische Dividendentitel bei rund 13,5 noch im langfristigen Durchschnitt liegen.

Weiteres signifikantes Aufwärtspotenzial für die Aktienmärkte kann nur entstehen, wenn sich die Gewinnperspektiven merklich verbessern. Vor dem Hintergrund einer nunmehr fast dreijährigen Stagnation bei wachsender Weltwirtschaft, waren die bisherigen Ausweise enttäuschend. Dennoch sollte ein Weltwirtschaftswachstum von 3,5 bis 4 Prozent in 2014 sowie historisch hohen Liquiditäts-Quoten der Unternehmen in der westlichen Welt, die wiederum einen Investitionsboom auslösen könnten, zu überdurchschnittlichen Gewinnperspektiven für 2015 führen.

Dividendenrendite zwischen drei und vier Prozent

In Ermangelung renditeträchtiger Anlagealternativen (Rendite 5-jährige Staatsanleihen Deutschland bei 0,54 Prozent) sollten Dividendenrenditen von 2,9 Prozent (Dax) bzw. 3,66 Prozent (Euro Stoxx 50) aber trotzdem ausreichen, um für stabile bis positive Aktienmarktrenditen zu sorgen – selbst bei weiterer Stagnation der Unternehmensgewinne.

Foto: Gecam

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