Vodafone treibt Dividenden weltweit auf Rekordhöhe

Die globalen Dividenden stiegen im 1. Quartal 2014 kräftig und erreichten dem aktuellen Global Dividend Index von Henderson Global Investors zufolge einen neuen Rekordstand.

Alex Crooke, Henderson: „Abwertende Währungen und eine sich abkühlende Konjunktur hindern Unternehmen in den Schwellenländern, ihre Dividenden zu erhöhen.“

Die börsennotierten Unternehmen zahlten danach ihren Anlegern weltweit 228,4 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 54,6 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 31 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Der Zuwachs war fast zur Hälfte Vodafone zu verdanken, das nach dem Verkauf seiner Beteiligung an Verizon Wireless die höchste jemals gezahlte Dividende ausschüttete (Brutto-Sonderdividende von 26 Milliarden US-Dollar).

53 Prozent Plus seit der Finanzkrise

Selbst wenn man die Sonderdividenden ausklammert, betrug das Wachstum im 1. Quartal beeindruckende 12,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so Henderson. Das war gleichzeitig die höchste vierteljährliche Wachstumsrate seit Ende 2012, als US-Unternehmen im Vorfeld einer erwarteten Steueränderung große Auszahlungen leisteten. Seit ihrem Tiefpunkt während der Finanzkrise 2009 sind die globalen Dividenden annualisiert um 51,3 Prozent gestiegen.

Die Industrieländer – vor allem die USA – verzeichneten das stärkste Wachstum. Die von Unternehmen in der größten Volkswirtschaft der Welt geleisteten Gesamtausschüttungen erhöhten sich um 30,2 Prozent auf 86,5 Milliarden US-Dollar. Auch das Vereinigte Königreich und Europa erzielten dank ihrer starken Währungen ein gutes Wachstum. Die zugrunde liegenden Ausschüttungen kletterten um 14,8 Prozent.

Dividenden erreichen höchstes Niveau.

Schwache Entwicklung bei Schwellenländern

Die Schwellenländer enttäuschten und erhöhten ihre Dividenden laut Henderson lediglich um sieben Prozent. Auch die Region Asien-Pazifik verzeichnete mit 5,7 Prozent einen geringen Zuwachs. Dieses Quartal erinnerte die Anleger zudem an die höheren Schwankungen, mit denen sie in Schwellenländern konfrontiert sein können.

„In den Schwellenländern dämpfen die abwertenden Währungen sowie eine deutliche Abkühlung der Konjunktur die Möglichkeiten der Unternehmen, ihre Dividenden in US-Dollar zu erhöhen. Auf der einen Seite sollten die Währungseffekte nun zurückgehen, da sich die Vergleichswerte gegenüber dem Vorjahr verbessern, doch auf der anderen Seite könnte die geringere geldpolitische Unterstützung durch die US-Notenbank die Wirtschaftsaktivität in den Schwellenländern im weiteren Jahresverlauf belasten“, sagt Alex Crooke, Head of Global Equity Income bei Henderson Global Investors.

Russland schwächelt

In Russland gingen die Ausschüttungen gegenüber dem Vorjahr um mehr als die Hälfte zurück – ein Ausdruck der Unvorhersehbarkeit der Dividenden russischer Unternehmen in Zeiten erhöhter politischer Risiken.

Die Industrieländer verbuchten die höchsten Wachstumsraten bei gleichzeitig geringeren Risiken. Die Dividenden aus Schwellenländern schwankten dreimal so stark wie der globale Durchschnitt. Das Vereinigte Königreich war im Gegensatz dazu mit seiner traditionellen Kultur einer progressiven Dividendenpolitik der stabilste Zahler weltweit.

Foto: Henderson

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