„China hat viele Möglichkeiten gegenzusteuern“

Gerit Heinz ist Chef-Anlagestratege Wealth Management bei UBS Deutschland. Cash. sprach mit ihm über die Causa China und wie sich Anleger aktuell positionieren sollten.

„Die chinesischen Aktienmärkte selbst sind von vergleichsweise geringer Bedeutung“.

Cash.: Die Märkte in China verzeichnen beinahe täglich einen neuen Crash. Sind dies Übertreibungen oder eine nachhaltige und überfällige Korrektur?

Heinz: Der Rückgang der Börsen in China ist vor dem Hintergrunde der vorherigen Kursbewegung zu sehen. Insofern handelt es sich eher um eine Korrektur, die allerdings durch schwache Wirtschaftsdaten ausgelöst wurde.

Die Regierung versucht, mit Restriktionen gegenzusteuern. Ein hoffnungsloses Unterfangen?

Möglicherweise haben die Restriktionen im Handel mit Inlandsaktien ein Übergreifen auf die internationalen Handelsplätze für chinesische Aktien begünstigt, da Anleger sich dort noch durch Verkäufe Liquidität beschaffen konnten. China hat vielfältige Möglichkeiten, an den Aktienmärkten aber auch gesamtwirtschaftlich gegen zu steuern. Mit Senkungen der Zinsen und der Mindestreserveanforderungen sind bereits erste Schritte eingeleitet worden. Gegen Ende des Jahres dürfte die geldpolitische Lockerung allmählich greifen und eine wirkliche harte Landung der Wirtschaft vermieden werden.

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Wie bewerten Sie die Yuan-Abwertung?

Seit der Abwertung der Währung achten Anleger besonders aufmerksam auf Anzeichen für eine Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft. Sie wurde allgemein als Zeichen der konjunkturellen Abschwächung gesehen.

Seite zwei: „Bedeutung Chinas als Absatzmarkt“

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