Superfonds: „Wir kleben nicht an Lieblingsaktien“

Aktien oder Renten? Wie bewerten Sie die Perspektiven der beiden Assetklassen in 2015?

Wir haben keine makroökonomische Abteilung, die Vorhersagen über die Entwicklung der Märkte macht. Vielmehr beobachten wir das aktuelle Umfeld und ziehen daraus unsere Schlüsse. Die aktuelle Position von knapp 50 Prozent Aktien und 40 Prozent Rentenpapiere deutet daraufhin, dass wir in beiden Bereichen zurzeit gute Anlagemöglichkeiten sehen.

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Allerdings muss man sich schon fragen, wie tief die Zinsen noch sinken werden. Die Situation ähnelt der vor zwölf Monaten. Hätten wir uns letztes Jahr festgelegt, hätten wir auf einen schönen Teil der Performance verzichtet. Deswegen beobachten wir die Märkte und positionieren uns in den Bereichen, in denen wir gute Chancen erkennen. Wir beobachten die Entwicklung an den Märkten und reagieren entsprechend.

Am besten ist dies zu erkennen an den Entscheidungen der vergangenen Monate. In diesem Sommer waren wir zu 70 Prozent im Aktienbereich investiert. Bei einigen Titeln hat sich das Umfeld etwas abgeschwächt. Teilweise verkauften wir, weil die Aussichten nicht mehr unsere Erwartungen trafen.

Andererseits verkauften wir Aktien, weil wir attraktivere Anlageformen gefunden haben. Ende November war nur noch knapp die Hälfte des Fonds in Aktien investiert. Diese konsequente Umsetzung unseres Investmentprozesses ist wichtig für das ausgewogene Risiko-Ertrags-Profil des Ökotrust. Das aktuelle Umfeld gibt uns bessere Einblicke in die Märkte als langfristige makroökonomische Analysen. Diese werden leider zu oft von der Realität überholt.

Das Gespräch führte Frank O. Milewski.

Foto: Andreas Varnhorn

 

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