Tagesgeldkonten statt Wertpapierdepots: Berater mit Berührungsängsten

Trotz all dieser Klarheit sieht die Realität in der täglichen Anlage- und Beratungspraxis anders aus. Auch wenn von ganz normalen, so genannten „long only“-Aktienfonds die Rede ist, die in entwickelte Märkte wie die USA und Europa in marktbreite Titel investieren, denken viele Privatanleger ganz offensichtlich noch immer an Spekulation, Heuschrecken und überbordende Risiken – und bleiben ihrem Tagesgeldkonto treu, auch auf die Gefahr hin, sich arm zu sparen.

Warum aber – und das ist die wirklich spannende Frage – machen so viele Berater dabei mit, anstatt durch Information und Aufklärung gegenzusteuern?

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Ein möglicher Grund könnte ein fehlendes Bewusstsein dafür sein, dass das größte Risiko momentan darin besteht, kein Risiko im Sinne eines bewussten, gezielten, überschau- und daher verantwortbaren Risikos einzugehen.

Finanzielle Repression hält weiter an

Möglicherweise ist es auch die Hoffnung, die gegenwärtige Lage könnte sich rasch wieder ändern und klassische Staatsanleihen oder Geldmarktpapiere wieder eine sinnvolle Anlagelösung werden. Vieles spricht jedoch dafür, dass die oben skizzierte finanzielle Repression der letzten Jahre weiter andauern wird.

Letzten Endes sind es wohl Berührungsängste, die Berater dazu verleiten, bei ihren Kunden Tagesgeldkonten zu akzeptieren, statt Wertpapierdepots zu predigen. Wie das?

Beispielsweise hat die Politik das Beratungsprotokoll mit dem wünschenswerten Ziel geschaffen, den Beratungsprozess transparenter zu machen, den Schutz des Anlegers zu verbessern und letztlich die Investmentkultur in Deutschland zu stärken.

Seite drei: Beratungsprotokoll teils kontraproduktiv

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