Position bei Aktien ausgeweitet

Seit Anfang 2015 ist die Volatilität an den Märkten deutlich gestiegen. Im Zuge einer breit aufgestellten globalen Erholung und der geldpolitischen Expansion der EZB entwickelten sich die Märkte zu Jahresbeginn zunächst positiv. Gastkommentar von Valentijn van Nieuwenhuijzen, NN Investment Partners

Valentijn-van-Nieuwenhuijzen liebäugelt derzeit mit Aktien.

In der Rückschau ist jetzt allerdings klar, dass die übermäßige Euphorie an den Staatsanleihe- und Immobilienmärkten im ersten Quartal 2015 bereits ein erster Hinweis auf die anhaltende Volatilität war, die den weiteren Jahresverlauf prägen würde.

Seit Anfang 2015 ist die Volatilität an den Märkten deutlich gestiegen. Im Zuge einer breit aufgestellten globalen Erholung und der geldpolitischen Expansion der EZB entwickelten sich die Märkte zu Jahresbeginn zunächst positiv. In der Rückschau ist jetzt allerdings klar, dass die übermäßige Euphorie an den Staatsanleihe- und Immobilienmärkten im ersten Quartal 2015 bereits ein erster Hinweis auf die anhaltende Volatilität war, die den weiteren Jahresverlauf prägen würde.

Die Erfahrung lehrt, dass die Märkte häufig irreführende Signale senden und Turbulenzen in der Regel geballt auftreten. Nachdem die Märkte uns im ersten Quartal des vergangenen Jahres an der Nase herumgeführt hatten, war die unerwartet scharfe Korrektur bei Bundesanleihen im zweiten Quartal der erste Hinweis auf tiefgreifendere, anhaltendere Schwankungen am Markt. Gleichzeitig markierte dies den Beginn eines nachlassenden Risikoappetits bei der Anlegerschaft. Das zeigte sich u. a. an ungewöhnlich hohen Risikoprämien. Auch die Stimmungsbarometer stürzten ab. Danach verlangen Investoren derzeit eine deutlich über dem Durchschnitt liegende Vergütung für ihre Kapitalallokation (der aktuelle Score liegt bei 72 gegenüber einem Durchschnitt von 48). Die Stimmung unter US-Anlegern ist mittlerweile sogar auf den tiefsten Stand seit dem Höhepunkt der Euro- und der Lehman-Krise gesunken. Auch stärker global orientierte Stimmungsbarometer sind schwach, allerdings weniger extrem als die US-Messwerte.

Entsprechend herrschte in den vergangenen zehn Monaten eine Verkaufsstimmung an den Märkten vor. Zunächst beschränkte sich diese Stimmung auf Assets mit hoher Zinssensitivität (Stichwort: Kurssturz bei Bundesanleihen) und die Sorge um einen Dominoeffekt aus Griechenland. Entsprechend schlecht schnitten globale Anleihen, Immobilien und europäische Aktien im zweiten Quartal 2015 ab. Im Sommer waren es dann wieder die Rohstoffmärkte und Märkte im Umkreis der EM, die von Kursrutschen betroffen waren, während Angst vor einer globalen Rezession im dritten Quartal die Aktien- und Immobilienmärkte belastete.

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Seitdem hat sich die Achterbahnfahrt an den Märkten fortgesetzt und führt zu erheblichen Schwankungen bei den monatlichen Renditen auf risikoreiche Assets. Zum Teil wird die Volatilität an den Märkten dadurch befeuert, dass die Anleger immer weniger Vertrauen in die Bereitschaft und Fähigkeit der Zentralbanker setzen, erforderlichenfalls weitere Lockerungsmaßnahmen zu ergreifen. Das würde jedenfalls erklären, warum die Staatsanleihemärkte in dem risikoaversen Umfeld der zweiten Jahreshälfte kaum anzogen. Die relative Lustlosigkeit dieser Märkte zeigt sich auch an der recht stabilen Entwicklung der monatlichen Renditen auf Bundesanleihen zwischen September und Januar.

Seite zwei: Der Trend geht zu Industrieländern

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