DJE: Trumps Vorschläge sind Gefahr für Weltwirtschaft

Dr. Jan Ehrhardt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DJE Kapital AG, erklärt, warum Donald Trump trotz großer Mehrheit seine Positionen keineswegs leicht verwirklichen kann und welche Faktoren dafür sorgen, dass China weiter ein Wachstumsmarkt bleibt.

Dr. Jan Ehrhardt, DJE Kapital AG
Dr. Jan Ehrhardt, DJE Kapital AG

Trump kann sich zwar auf eine Mehrheit in beiden Häusern des US-Parlaments stützen, aber viele seiner Vorschläge dürften von den konservativen Abgeordneten keineswegs durchgewunken werden. Staatsverschuldung ist unter Demokraten in der Regel leichter zu akzeptieren als unter Republikanern. Positiv wirken könnte die diskutierte Steuerermäßigung auf Auslandsguthaben der amerikanischen Unternehmen. Dies könnte die Aktienrückkäufe stimulieren und damit der Wall Street Rückenwind geben. Die Handelsbeschränkungen, die Trump vorgeschlagen hat, sind für die Weltwirtschaft und am Ende auch für die USA auf lange Sicht sehr gefährlich. Kurzfristig könnten die Amerikaner aber davon profitieren. Damit würde sich die Handelsbilanz der Amerikaner bessern, was den Dollar genauso positiv beeinflussen würde wie die dann höhere US-Inflation. In den USA erzeugte Güter wären dann deutlich teurer als importierte. Damit würde der Lebensstandard in den USA sinken. Trump wird also auch bei den Handelsbeschränkungen voraussichtlich vorsichtig agieren. Allerdings wird er einen Teil seiner Wahlversprechen in diese Richtung zum Beispiel gegenüber Mexiko durchsetzen müssen. Sonst leidet seine Glaubwürdigkeit zu sehr.

Stellenweise gutes Gewinnwachstum

In Asien ließen sich im Jahr 2016 selektiv sehr gute Kursgewinne erzielen. Auch 2017 versprechen relativ niedrige Bewertungen und stellenweise gutes Gewinnwachstum überdurchschnittliche Chancen im Vergleich zu den USA und Europa. Die japanische Zentralbank dürfte im Hinblick auf fehlende Inflationssteigerungen bei ihrer stimulierenden Politik bleiben. Denkbar ist, dass von dort vermehrt Aktien aufgekauft werden, was eine positive Geldmengenentwicklung genauso wie beim Anleihekauf nach sich zieht. Japanische Unternehmen haben weltweit die geringste Verschuldung, die höchsten Barreserven und verfügen über sehr wachstumsstarke Tochtergesellschaften in Asien, in die in den vergangenen Jahren erheblich investiert wurde. Japan hängt damit stark von der Währungsentwicklung ab. Es ist denkbar, dass die Schwäche des Yen aufgrund der Notenbank-Politik anhält und damit die Unternehmensgewinne sowie die Aktienkurse begünstigt.

Seite zwei: China wächst weiter bei sinkenden Steigerungsraten

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