Gold- und Rohstoffpreise – auf der Suche nach Wegweisern

Es sollte nicht verwundern, dass sich die erstaunten Kommentare mehren, dass Gold im aktuellen Jahr eine der erfolgreichsten Asset-Klassen ist. Sollten sich die negativen Trends bei Geo- und Währungspolitik verhärten, ist ein Goldpreis von deutlich über 1.300 US-Dollar je Feinunze bis zum Ende des Jahres vorstellbar.

Gastbeitrag von Dr. Joachim Berlenbach, Earth Resource Investment Group

„Sollte sich die Nebelsuppe für Investoren weiter verdicken, könnte es wieder sehr emotional im Goldmarkt werden.“

Angesichts der negativen Entwicklung der Rohstoffpreise, die über die vergangenen Jahre gegenüber fast allen anderen Anlageklassen enttäuscht haben, gibt es bisher nur wenige Investoren, die an dem weitgehend gemiedenen Sektor wieder Interesse finden.

Ölpreise befinden sich angesichts einer Flut von Rohöl in einer Abwärtsspirale, der Kupferpreis folgt den Negativschlagzeilen über die Wirtschaftsentwicklung Chinas nach unten und eine sich vorsichtig andeutende Erholung des Goldpreises scheint bisher nur wenige Investoren anzuziehen.

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Zu viele haben sich über die letzten Jahre die Finger an dem Edelmetall verbrannt, um jetzt schon wieder an die Eigenschaften des Edelmetalls als sicheren Hafen glauben zu wollen. Doch anders als in den vorherigen Jahren, die gekennzeichnet waren durch ein Feuerwerk an den Aktienmärkten, das Anleger mit Renditen verwöhnte, wird es jetzt zunehmend schwierig, Anlagen zu finden, die attraktive Renditen liefern können.

Interesse an Gold wächst wieder

Es sollte nicht verwundern, dass sich die erstaunten Kommentare mehren, dass Gold im aktuellen Jahr bisher eine der erfolgreichsten Asset-Klassen ist. Das langsam wachsende Interesse an dem gelben Edelmetall kann auf die zunehmend pessimistischen Einschätzungen der globalen Wirtschaftslage zurückgeführt werden, die sich momentan in eine besorgniserregende Richtung zu bewegen scheint: die Prognosen für das globale Wirtschaftswachstum, einschließlich China und den USA, werden nach unten revidiert.

Bankzinsen und Zinsen für Staatsanleihen befinden sich häufig im negativen Bereich. Trotz massiver Eingriffe der Zentralbanken bleiben Deflationsängste bestehen und für viele wichtige Aktienklassen werden negative Renditen prognostiziert. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit, dass China den Yuan weiter abwertet, und dass eine weitere US-Zinserhöhung sich verzögert. Letzteres könnte zu einem schwächeren US-Dollar führen, einem der Haupttreiber für Goldpreise.

Seite zwei: Geopolitische Lage zunehmend düster

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