ifo: Mehrheit deutscher Ökonomen lehnen Brexit ab

Eine überwältigende Mehrheit deutscher Volkswirte ist gegen einen Brexit. Das hat das ifo Institut ermittelt. 85 Prozent sind dagegen, nur zehn Prozent befürworten ihn, wie aus dem neuesten Ökonomen-Panel hervorgeht, das das Institut zusammen mit der FAZ veranstaltet.

Die Brexit-Entscheidung rückt näher.
Wirtschaftswissenschaftler sehen mehrheitlich Nachteile durch einen moeglichen EU-Austritt Großbritanniens.

„Dieses Meinungsbild passt erstaunlich gut zur Einschätzung der Experten aus dem World Economic Survey (WES) des ifo Instituts: Im April hatten wir über 700 Experten aus 113 Ländern zum Brexit befragt. 86,6 Prozent der Teilnehmer waren gegen den Brexit“, sagte Niklas Potrafke, der Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie.

Vor- und Nachteile eines Austritts

Ein Brexit brächte laut 54 Prozent der Befragten des Ökonomen-Panels starke wirtschaftliche Nachteile für das Land, weitere 32 Prozent sehen geringe ökonomische Nachteile für das Vereinigte Königreich. Für die deutsche Wirtschaft befürchten 65 Prozent bei einem Brexit nur geringe ökonomische Nachteile, 12 Prozent immerhin erwarten starke Nachteile.

Uneinigkeit hinsichtlich Langzeit-Folgen

Einer der Volkswirte schrieb: „Ein Brexit würde ökonomisch und politisch allen Seiten nur Nachteile bringen und Europa destabilisieren. Schade, dass Großbritannien nicht sein ganzes Gewicht in Europa einbrachte, sondern zu passiv war.“

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Ein anderer merkte dagegen an: „Ein Brexit bringt langfristig erhebliche Vorteile für die gesamte EU, da Großbritannien eine Bremse für die europäische Integration ist.“ Bei einer weiteren Frage sprachen sich 93 Prozent der Volkswirte aus gegen ein Ausscheiden Deutschlands aus der EU. (fm)

Foto: Shutterstock

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