Es besteht ein Risiko für einen volatilen Sommer

Im Mai haben sich sowohl der US-amerikanische als auch der europäische Aktienmarkt eher seitwärts bewegt. Nun stellt sich die Frage, ob die Märkte im Juni steigen oder fallen werden.

Lars Skovgaard Andersen sieht volatile Börsen im Sommer.
Lars Skovgaard Andersen sieht volatile Börsen im Sommer.

„Wir befinden uns momentan an einem Wendepunkt. Und es muss aktuell einiges geschehen, damit die Märkte weiter steigen. Nur ein Trumpf im Ärmel kann die Anleger von weiteren Investitionen in Aktien überzeugen“, meint Skovgaard Andersen, Investmentstratege bei Danske Invest.

Fed-Sitzung – Zinserhöhung kann in den Hintergrund rücken

Alle Welt richtet heute den Blick nach Washington, wo Janet Yellen ihre Erwartungen an die US-Wirtschaft bekannt gibt. Dementsprechend könnte der Leitzins noch im Juni angepasst werden. Normalerweise besteht die Überzeugung, dass eine Zinserhöhung negative Auswirkungen auf die Aktienmärkte hat. „Aber was passiert, wenn Yellen den Grund für eine Zinsanhebung – nämlich den Zustand der US-amerikanischen Wirtschaft – wirklich positiv beurteilt? Das könnte die grundsätzlich negative Auffassung beseitigen“, erklärt der Investmentstratege und fügt hinzu: „Die Anleger müssen über den Zustand der US-Wirtschaft aufgeklärt werden. Und hier kann eine klare Indikation für eine baldige Zinserhöhung der Impuls sein, der für einen Marktanstieg benötigt wird.“ Historisch gesehen existiert zudem kein Beleg dafür, dass höhere Zinsen negative Auswirkungen auf die Aktienmärkte haben. „Es wäre nicht das erste Mal, dass die Meldungen so positiv sind, um einen negativen Fokus auf das gefürchtete Ereignis komplett in den Hintergrund zu rücken“, führt Lars Skovgaard Andersen aus.

Cash an der Seitenlinie

Im laufenden Jahr haben immer mehr Anleger ihre Gelder vom Markt abgezogen. Der außerhalb des Aktienmarkts geparkte Anteil an Barmitteln ist deshalb sehr hoch. „Und das sind in hohem Maße die Barmittel, die zu einer Trendwende an den Märkten führen könnten, wenn die Anleger davon überzeugt werden, dass ein Wiedereinstieg in Aktien sinnvoll ist“, meint Skovgaard Andersen. „Aber es muss ein Impuls von außen kommen. Eine Begebenheit oder eine Meldung, die so positiv ist, dass sie wieder Zuflüsse in den Markt auslöst. In diesem Fall könnte das zu einem sich selbstverstärkenden Effekt mit einem positiven Trend führen“, ist der Investmentstratege überzeugt. „Dies könnte vermehrt Käufe von zyklischen Aktien und Finanztiteln nach sich ziehen, da diese Segmente historisch gesehen positiv mit Zinserhöhungen korrelieren.“

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„Wenn es umgekehrt nicht bald zu deutlich positiven Nachrichten kommt, wird es dagegen schwer, die vielen Barmittel, die an der Seitenlinie warten, wieder neu zu investieren“, erläutert Skovgaard Andersen. Und ohne positive Überraschungen wird der Markt sehr anfällig gegenüber schlechten  Nachrichten werden. Ein möglicher Aufwärtstrend bei US-amerikanischen Aktien wird höchstwahrscheinlich auch am europäischen Aktienmarkt positive Spuren hinterlassen. Diese traten, mit Ausnahme des dänischen C20 Cap Index, im letzten Monat ebenfalls auf der Stelle.

Großbritannien kann die Märkte beflügeln

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