Rohstoffsektor weiter im Aufwind

„Rohstoffe setzten ihren starken Aufwärtstrend fort und verbuchten – Industriemetalle ausgenommen – sektorenübergreifend Gewinne. Jedoch lösten gegen Ende einer erneut positiven Woche Gewinnmitnahmen einigen Verkaufsdruck aus“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank.

Ole Hansen ist Rohstoffexperte bei der Saxo Bank.
Ole Hansen ist Rohstoffexperte bei der Saxo Bank.

Gründe hierfür seien eine Kombination aus überkauften Rohstoffen und eines sich erholenden US-Dollars, der einige Verluste im Nachgang der schwachen US-Arbeitsmarktzahlen vom 3. Juni wieder gutgemacht hat. „Edelmetalle erhielten durch ein angespanntes Zinsumfeld zusätzlichen Auftrieb.

Verstärkt wurde dies durch steigende Risikoaversität gegenüber Aktien in Kombination mit wachsender Inflation aufgrund steigender Lebensmittel- und Energiepreise“, sagt Hansen. Der Dollar bleibe wichtig, sei jedoch im Vorfeld des Brexit-Votums nicht die einzige Unterstützung für Metalle. „Der Sektor dürfte weiter im Aufwind bleiben – trotz Gegenwind durch einen stärkeren Dollar“, sagt Hansen.

Gold nimmt wieder etwas Fahrt auf

Unterdessen profitierten Gold und insbesondere Silber weiterhin von zuletzt schwachen US-Arbeitsmarktdaten. „Die ursprüngliche Rallye wurde von Erwartungen getragen, dass es im Juni und womöglich im Juli zu keiner Leitzinserhöhung seitens der Fed kommen würde“, sagt Hansen. Hinzu kämen bevorstehende Ereignisrisiken wie ein möglicher Brexit sowie die anhaltende Nachfrage von Investoren nach Alternativen zum kollabierten Anleihenmarkt.

Hedgefonds hätten zudem im Vorfeld des US-Jobreports bullische Future-Positionen um ein Drittel zurückgefahren. „Die Bemühungen jene Longpositionen wieder aufzubauen, sorgte für zusätzliche Unterstützung des Sektors“, sagt Hansen. Nachdem das gelbe Metall die Marke von 1.265 USD pro Feinunze übersprungen hat, stünde nun einem Erreichen der früheren Hochstände des Jahres nicht mehr viel im Wege.

Öl zieht an

„Nach der anhaltenden Seitwärtsbewegung in den vergangenen Wochen konnten die beiden Ölbenchmarken WTI und Brent wieder zulegen. Andauernde Versorgungsstörungen und reduzierte US-Lagerbestände waren die Haupttreiber hinter dem jüngsten Kurssprung“, sagt Hansen.

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Diese Entwicklung sorge auch in der zuletzt arg gebeutelten US-Schieferölindustrie für leichten Optimismus. „Der saisonale Rückgang der US-Lagerbestände ist in vollem Gange. In Kombination mit einer gestiegenen Nachfrage der Raffinerien konnte ein kontrasaisonaler Anstieg der Gasbestände sowie der erste erwartete US-Förderanstieg seit März ausgeglichen werden“, sagt Hansen abschießend. (tr)

Foto: Saxo Bank

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