Bitcoin spaltet sich doch nicht

Das größte Problem der Kryptowährung Bitcoin wächst mit ihrer steigenden Beliebtheit: Transaktionen dauern zu lange. Die Bitcoin-Community konnte sich nicht auf eine gemeinsame Lösung einigen, sodass ein möglicher Weg –SegWit2x–die Blockchain erneut  gespalten hätte. Die wohl wichtigste Spaltung in der Geschichte von Bitcoin wurde nun abgesagt.

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Bitcoin hat sich in den vergangenen Monaten bereits in Bitcoin Cash und Bitcoin Gold gespalten, die meisten Nutzer sind jedoch der Originalwährung treu geblieben.

„Zum wohl letztmöglichen Zeitpunkt vor der geplanten Hard Fork ist die Bitcoin-Community zu einem wichtigen Konsens gelangt: Die Spaltung wurde abgesagt. Die Hard Fork drohte Bitcoin in zwei Stücke zu reißen und hatte zuletzt für hitzige Debatten und große Unsicherheit über die Zukunft der Kryptowährung gesorgt“, sagt Mati Greenspan ist Senior Market Analyst bei der Social-Trading-Plattform Etoro.

An das Bitcoin-Netzwerk sind Server weltweit angeschlossen, die die Gültigkeit von Transaktionen dadurch bestätigen, dass diese Miner eine Rechenaufgabe lösen. Die Geschichte aller Handelsvorgänge wird in miteinander verzahnten „Blöcken“ –der Blockchain– gespeichert.

Was ist SegWit2x?

Durch dieses System funktionieren Überweisungen fälschungssicher, ohne die Überprüfung durch eine dritte Person. Das Problem von Bitcoin ist, dass durch die begrenzte Größe der einzelnen Blöcke und die rechenintensive „Aufgabe“, die die Server lösen müssen, Transaktionen sehr lange dauern.

SegWit2x hätte dafür gesorgt, dass mehr Transaktionen in einen Block gepasst hätten, ohne diese zu vergrößern. Zusätzlich wäre innerhalb einiger Monate die Blockgröße von einen auf zwei Megabyte gestiegen.

Doch auf diese Veränderung hätten sich alle angeschlossenen Miner einigen müssen, sonst wäre es erneut zu einer Spaltung von Bitcoin gekommen und eine neue Variante der Währung wäre entstanden und mit ihr eine neue Blockchain.

SegWit2x sollte Bitcoin nicht spalten

„Die SegWit2x-Lösung ist niemals dafür entwickelt worden, das Netzwerk zu spalten. Zu der Zeit, als die Lösung vorgelegt wurde, sah es so aus als ob die Miner die volle Entscheidungsgewalt tragen. Die restlichen Nutzer von Bitcoin haben sich in den vergangenen Wochen aber zusammengeschlossen und zu verstehen gegeben, dass auch ihre Meinung zählt. Das tut sie tatsächlich“, sagt Greenspan.

Upgrade der Transaktionsgeschwindigkeit zwingend notwendig

In seiner Ankündigung zur Absage der Hard Fork habe Mike Belshe, Mitbegründer der Bitcoin Wallet-Software BitGo, gesagt, dass SegWit2x das Wachstum von Bitcoin zurückgeworfen hätte. Nun könne die Community eine bessere Lösung suchen, um ein Upgrade für das Netzwerk zu finden.

„Wenn Bitcoin ein globales Zahlungssystem werden soll, ist ein Upgrade bei der Transaktionsgeschwindigkeit zwingend notwendig. Jetzt muss nur noch eine gute Lösung gefunden werden, auf die sich alle einigen können“, sagt Greenspan. (kl)

Foto: Shutterstock

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