Europas Firmen: Mehr Gewinne, höhere Kurse

Anders als 2011 und 2012 (als der Euroraum schwächelte) oder von 2014 bis 2016 (als die Emerging Markets in Schieflage gerieten) gibt es 2017 keinen Problemkandidaten. Das reicht schon, um den nach Jahren der Krise auf Effizienz getrimmten Unternehmen hinreichende Spielräume zur Steigerung ihrer Gewinne zu eröffnen. Denn zur Wahrheit gehört auch: Selbst wenn sich die Konjunktur weltweit stabilisiert und synchronisiert hat, bleibt das Wachstum gemessen an historischen Standards schwach.

Politik mit Risiken

Und es gibt noch einen zusätzlichen Wermutstropfen: Von Seiten der Politik ist mit Störfeuer zu rechnen. Der europaweite Aufstieg populistischer Parteien, gepaart mit Wahlen in wichtigen Mitgliedsländern der EU, dürfte fast über das gesamte Jahr hinweg immer wieder zu sprunghaften Anstiegen der Nervosität an den Märkten führen und Kursrücksetzer auslösen.

Davon sollten sich Anleger aber nicht verunsichern lassen. Auf mittlere Sicht werden Aktienkurse nämlich von den Erträgen der Unternehmen bestimmt – und eben nicht von kurzfristigen Stimmungen.

Trotz aller Schlagzeilen um die politische Agenda ist eine Schockstarre daher nicht ratsam. Denn: 2017 dürften an Europas Börsen erneut die Kurse steigen – und zwar ohne dass Aktien (über höhere KGVs) teurer werden. Den Gewinnen sei Dank.

Michael Herzum ist Kapitalmarktstratege und Leiter Multi Asset Strategy bei Union Investment, Frankfurt.

Foto: Union Investment

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