Wirtschaftsklima im Euroraum: Seit Jahrtausendwende nicht mehr so positiv

Die Experten des Ifo-Instituts sehen den Euroraum im Höhenflug, auch wenn die Aussichten für Deutschland nach unten korrigiert wurden. Das Ifo-Institut, fasst die Einschätzungen seiner Experten zusammen.

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Die vom Ifo-Institut befragten Experten bewerten die konjunkturelle Lage im Euroraum so positiv, wie seit der Jahrtausendwende nicht mehr.

Das „Ifo Wirtschaftsklima Euroraum“ hat einen neuen Höchstwert erreicht. Im vierten Quartal verbesserte es sich nach Angaben des Wirtschaftsforschungsinstuts Ifo von 35,2 auf 37,0 Saldenpunkte.

Das sei der beste Wert seit Herbst 2000. Jedoch hätten sich die Erwartungen der Experten leicht eingetrübt. Der Aufschwung im Euroraum werde sich in den kommenden Monaten zwar fortsetzen, jedoch mit einem geringeren Tempo.

Korrektur für Deutschland

In fast allen großen Ländern des Euroraums schätzen die Experten die Lage besser ein. In Frankreich notiere der Saldo aus positiven und negativen Bewertungen erstmals seit dem dritten Quartal 2007 wieder über null. In den Niederlanden werde die Lage nun fast einstimmig als gut bewertet.

Nur in Deutschland haben die Experten die sehr gute Stimmung etwas nach unten korrigiert. Der leichte Rückgang der Erwartungen gehe vor allem auf Spanien und Österreich zurück. Für Italien hingegen hätten sich die Konjunkturaussichten deutlich aufgehellt.

Unveränderte Inflationsprognose

Die Prognosen für die diesjährige Inflationsrate im Euroraum insgesamt bleiben laut dem  Ifo-Institut unverändert bei 1,5 Prozent. Mittelfristig (im Jahr 2021) sehen die Experten die Inflationsrate weiterhin fest verankert bei 2,1 Prozent.

Mit dem sich aufhellenden Konjunkturbild vertrauten die Länder-Experten wieder verstärkt der Politik ihrer jeweiligen Regierung. Sie bezeichneten politische Instabilität und Korruption deutlicher seltener als wirtschaftliches Problem. Das gelte allerdings nicht für Spanien, wo nun fast alle Befragten die politische Lage für problematisch halten.

Im Euroraum hätten immer weniger die Nachfrage als unzureichend bewertet. Problematisch blieben jedoch fehlende Innovationen, ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften sowie eine stärkere Einkommensungleichheit. (kl)

Foto: Shutterstock

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