Mark Mobius kommt mit eigenem Fonds zurück

Der als Schwellenland-Pionier bekannte Mark Mobius hat erst Anfang des Jahres Franklin Templeton verlassen. Ruhestand ist aber nicht sein Plan, sagt der 81-jährige, der seinen eigenen Schwellenland-Fonds auflegen wird. Im Zuge dieser Ankündigung kritisiert er auch Exchange Traded Funds (ETFs).

Mark Mobius, Franklin Templeton
Mark Mobius, kündigte am Montag an, seinen eigenen Schwellenlandfonds aufzulegen, der nach ESG-Kriterien investieren wird.

Mark Mobius wird einen Schwellenland-Fonds auflegen, der nach ESG-Kriterien investiert (Environment, Social, Governance), besonderen Wert will er dabei auf Governance, also die Führungsqualität der Unternehmen legen. Das gab Mobius am Montag auf einer Veranstaltung in Mumbai bekannt, nach Angaben der „Economictimes Indiatimes“.

Erst Anfang Januar wurde bekannt, dass Mark Mobius, der bis Ende Januar Executive Chairman der Templeton Emerging Markets Group (TEMG) war, sich dazu entschlossen hatte, nach über 30 Jahren bei Franklin Templeton in den Ruhestand zu gehen.  Mobius Rücktritt wurde langfristig vorbereitet. Stephen Dover wurde bereits Anfang 2016 zum CIO der Schwellenland-Gruppe berufen.

Auch von Hardenberg verließ Franklin Templeton

Mobius Unternehmen laut der „Economictimes Indiatimes“ seinen Sitz in Luxemburg und London haben, weitere Medien machten die gleiche Angabe. Vorrangiges Ziel sei, die ESG-Standards von Unternehmen in Entwicklungs-und Schwellenländern zu verbessern. Nach Angaben von „Das Investment“ ist der Sitz des Unternehmens allerdings London und Hongkong, der Name der Fondsboutique sei „Mobius Capital Partners“.

Anfang Februar gab auch Carlos von Hardenberg bekannt, dass er Franklin Templeton Ende März verlassen wird. Von Hardenberg arbeitete sei 2002 für das Unternehmen und war zuletzt Senior Vice President und Managing Director der TEMG. „Citywire“ schrieb am Dienstag: „Internationale Medienberichte vermuten, dass Hardenberg gemeinsam mit Mobius in seinem neuen Unternehmen arbeiten werde.“

Der neue Fonds wird laut „Citywire“ ein Long-only-Fonds sein, der nicht nur in bereits nachhaltig geführte Unternehmen investieren wird, sondern auch in solche, die das Potenzial haben, nachhaltiger zu wirtschaften und ein höheres ESG-Rating zu erreichen.

Warum Mobius einen neuen Fonds auflegt

Mark Mobius erklärt seine Motivation für den neuen Fonds mit den folgenden Worten: „Insbesondere große institutionelle Investoren werden sich ihrer Verantwortung bewusster, Standards für Umwelt, Soziales und Führungsqualität dort zu verbessern, wo sie in Aktien und Anleihen investieren.“ So zitierte ihn die „Financial News London“ zitiert.

Schwellenländer seien „fruchtbare Böden“ für Verbesserungen von Umwelt- und Sozial-Standards sowie der Managementqualität. Der Fonds helfe, die Bedingungen zu verbessern und gleichzeitig Rendite für Investoren zu erwirtschaften.

Die Investmentregion wandle sich gerade deutlich. „Die große Veränderung sind Exchange Traded Funds (ETFs), die den Löwenanteil des Kapitals ausmachen, das in Publikumsfonds fließt“, so Mobius. Das gelte nicht nur für Schwellenländer-Fonds.

„Natürlich wollen Investoren und ihre Berater Kosten reduzieren und die ETF-Gebühren sind niedriger als die aktiv gemanagter Fonds. Doch sind die Risiken eindeutig: Wenn man einen ETF kauft bedeutet das, dass man kauft, was auch alle anderen kaufen und somit mit der Herde geht und in ein dummes Produkt investiert“, so Mobius weiter.

Positiv sei, dass Fondsmanager durch Indexprodukte gezwungen seien, wirklich unabhängig vom Index zu investieren. Und auch ETFs hätten ihren Platz in den Portfolios der Anleger. (kl)

Foto: Franklin Templeton

 

 

 

 

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