Unternehmen verstärken ESG-Richtlinien

Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung werden wichtiger und von immer mehr Vorständen beachtet. Fidelity hat untersucht, welche Branchen und Regionen besonders vorbildlich sind und die Ergebnisse im Rahmen der Fidelity Analystenumfrage veröffentlicht.

Nachhaltigkeit ist im vergangenen Jahr besonders in der Energiebranche wichtiger geworden.

Die Themen Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung, kurz ESG (Environment, Social, Governance), haben es in die Vorstandsetagen geschafft. 30 Prozent der Fidelity-Analysten geben an, dass sich ein Großteil der von ihnen beobachteten Unternehmen verstärkt darum bemüht, ESG-Richtlinien umzusetzen. Im vergangenen Jahr waren es lediglich 13 Prozent. Das ist ein Ergebnis der diesjährigen Analystenumfrage von Fidelity International.

Japan auf Platz eins

Die deutlichsten Veränderungen seien in Japan zu beobachten, wo 80 Prozent der Analysten angeben, dass ESG-Kriterien einen höheren Stellenwert in den Unternehmen genießen (2017: 60 Prozent). Auch im asiatisch-pazifischen Raum ohne Japan sowie in Europa und den USA gebe es Fortschritte. China, die EMEA-Region und Lateinamerika würden jedoch hinterherhinken.

„Im asiatischen Raum geht Japan mit gutem Beispiel voran. Die positiven Einschätzungen unserer Analysten zeigen, dass die von Premierminister Abe angestoßene Reform der Unternehmensführung erste Früchte trägt“, sagt Martin Dropkin, Leiter des Anleihe-Research bei Fidelity International.

Größte Herausforderung Umweltschutz

In den einzelnen Industriezweigen habe sich besonders die Energie-, Finanz- und Gesundheitsbranche gewandelt. 79 Prozent der Analysten geben an, dass ESG-Kriterien in der Energiebranche wichtiger werden (2017: 38 Prozent). In der Finanzbranche sei der Wert von 19 auf 59 Prozent gestiegen, im Gesundheitssektor von 17 auf 58 Prozent.

Michael Sayers, Leiter des Aktien-Research bei Fidelity International, sagt: „Diese großen Fortschritte in den drei Branchen verwundern nicht. So müssen Energieunternehmen angesichts der aufkommenden Elektromobilität darüber nachdenken, wie sie ihr Geschäftsmodell anpassen können. Finanzdienstleister sind indirekt an einem Großteil der ESG-Aktivitäten beteiligt und finanzieren entsprechende Projekte. Die Gesundheitsbranche wiederum führt strengere Compliance-Vorgaben ein, um Bestechungs- und Korruptionsvorwürfen entgegenzutreten.“

Nach Einschätzung der Fidelity-Analysten sind Umweltschutzthemen mit 25 Prozent die größte Herausforderung für Unternehmen in Bezug auf ESG. In China sind es sogar 34 Prozent. Weitere Schwerpunkte sind der Kampf gegen Bestechung und Korruption (19 Prozent) sowie Cybersicherheit, Daten-und Arbeitsschutz mit jeweils 16 Prozent.

Foto: Shutterstock

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