Privatbank Warburg: „Wo ist denn die Alternative zur Aktie?“

Cash.: Wird die aktuelle Talfahrt der Börsen die ohnehin gering ausgeprägte Aktienaffinität der Deutschen weiter beschädigen?

Urbschat: Das ist möglich. Es stellt sich dann allerdings die Frage nach Alternativen zur Assetklasse Aktien, vor allem vor dem Hintergrund drohender Staatsinsolvenzen. Außerdem haben derartige Kursbewegungen in der Vergangenheit gezeigt, dass nach einer Normalisierung weitgehend das alte Anlageverhalten wieder verfolgt wird.

Cash.: Mit der Schuldenkrise erleben die Börsen nach 9/11 und der New-Economy-Bubble sowie der Finanzkrise den dritten Absturz innerhalb nur eines Jahrzehnts. Was bedeutet dies auch für die langfristige Renditeprognose bei Aktienfonds-Engagements?

Urbschat: Weiterhin ist darauf zu achten, dass die Anlage in Aktien eines mittel- bis langfristigen Anlagehorizonts bedarf, in dem kurzfristige Schwankungen ausgeglichen werden können. Die langfristig zu erzielende Rendite von Aktienanlagen sollte dann die anderer Assetklassen trotz dieser kurzfristigen Rückgänge übertreffen.

Cash.: Inwieweit agieren Großinvestoren wie Family Offices, aber auch institutionelle Investoren derzeit weniger panisch als private?

Urbschat: Es ist nicht zu erkennen, dass diese Marktteilnehmer ein grundsätzlich anderes Verhalten als private Anleger zeigen. Wenn sie gut beraten werden, handeln sie oftmals schneller und entschlossener, was die Performance deutlich verbessert.

Cash.: Gehen Sachwertinvestments aus der aktuellen Situation als Gewinner hervor?

Urbschat: Eine Umorientierung zur verstärkten Anlage in Sachwerten geschieht bereits. Dabei ist zu bedenken, dass die Renditen in Immobilien mittlerweile an Attraktivität eingebüßt haben. Im Allgemeinen ordnen wir auch Aktienanlagen den Sachwertinvestments zu.

Seite 3: Wie geht die Privatbank in Zeiten der Schuldenkrise in der Beratung vor?

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