Neuer Finanzmarktwächter – ideologiefrei?

Bei der insolventen Infinus-Gruppe handelte es sich beispielsweise um ein überwachtes Institut. Auch das Banken Anlageprodukte an den Markt bringen konnten, bei denen von vornherein keine Chance bestand, mit ihnen Erträge zu erwirtschaften oder aber Fondsgesellschaften Produkte konstruierten, bei denen sie mehr Kapitalertragsteuer erstattet erhielten, als sie selbst zahlten, zeigt, dass die Produktkontrolle der BaFin der Verbesserung bedarf.

[article_line type=“most_read“]

Vermittler sollten die Institution des Finanzmarktwächters für sich als Chance begreifen. Im Rahmen ihrer Beratungspraxis stoßen sie bei Kunden immer wieder auf dubiose Finanzmarktprodukte oder sind selber Adressat unseriöser Anbieter von Produkten ohne angebliches Kundenrisiko, die seitens des Vermittlers keiner Genehmigung bedürfen. Zukünftig sollten daher auch Berater die Funktion des Finanzmarktwächters nutzen, um betrügerische Angebote zu melden.

Bemühen um seriöse Beratung anerkennen

Investitionen in Prokon beispielsweise worauf der Votum-Verband in Hintergrundgesprächen mit der Politik stets aufmerksam machen musste, wurden nicht über Anlageberater platziert, sondern im Direktmarketing. Finanzmarktskandale schädigen jedoch immer das Vertrauen der Kunden in alle Akteure des Marktes.

Ohne die Institution des Finanzmarktwächters mit Vorschusslorbeeren auszustatten, gilt es ihn als Partner im Bemühen um eine seriöse Anlageberatung zu erkennen und zu nutzen.

Rechtsanwalt Martin Klein ist Geschäftsführer des Verbands Unabhängiger Finanzdienstleistungs-­Unternehmen in Europa e. V. (Votum).

Foto: Ratingwissen 

1 2Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments