Chinesischer Investor greift nach Privatbank Hauck & Aufhäuser

Auch der inzwischen erfolgte Verkauf der BHF an den belgischen Finanzinvestor RHJI, der vom Ex-Dresdner-Bank-Vorstand Leonhard Fischer geführt wird, zog sich wegen Bedenken der Bafin ungewöhnlich lange hin. Bei Hauck & Aufhäuser setzt man aber auf ein schnelles Verfahren. „Der Übergang der Anteile soll nach der Genehmigung zum frühestmöglichen Zeitpunkt erfolgen“, hieß es.

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Hauck & Aufhäuser-Chef Wolfgang Deml hofft darauf, dass er mit Fosun die Kundenzahl steigern und auf diese Weise wachsen kann. Kleine Privatbanken kämpfen derzeit mit vielen Problemen. So ist die Verwaltung und Betreuung großer Vermögen, die den überwiegenden Teil des Geschäfts ausmacht, stark umkämpft. Gerade reiche Kunden achten in Zeiten anhaltend niedriger Zinsen genau auf die Preise, was auf die Gewinne der Banken drückt.

Fixkosten belasten kleine Banken

Zudem schlagen die hohen Kosten für neue Auflagen bei kleineren Häusern besonders stark ins Kontor, da diesen Fixkosten eine vergleichsweise geringe Ertragsbasis gegenüber steht. So blieb bei der Hauck & Aufhäuser KGaA mit knapp 500 Mitarbeitern im vergangenen Jahr gerade mal ein Gewinn von 4,0 Millionen Euro hängen nach 9,4 Millionen ein Jahr zuvor.

Fosun selbst wurde 1992 in Shanghai gegründet und ist seit vielen Jahren an der Börse in Hongkong notiert. Das Unternehmen gilt als einer der umtriebigsten chinesischen Investoren im Ausland. In Deutschland ist Fosun auch an KTG Agrar beteiligt und hält 23 Prozent an der Bekleidungskette Tom Tailor. Im Touristikbereich ist Fosun unter anderem Anteilseigner beim Reiseveranstalter Thomas Cook und bei ClubMed. Dem Investor wird zudem ein Interesse an einem Einstieg bei der Postbank nachgesagt, die im kommenden Jahr von der Deutschen Bank an die Börse gebracht werden soll.

Quelle: dpa-AFX

Foto: Hauck & Aufhäuser

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