Cryan will „bessere Deutsche Bank“

Die Deutsche Bank will mit einem grundlegenden Konzernumbau wieder auf Kurs kommen. Im Top-Management kommt es zu vielen Wechseln. Wichtige Fragen sind aber noch nicht beantwortet.

Deutsche Bank-Co-Chef John Cryan will Kurs der Bank radikal ändern.

Der neue Co-Chef John Cryan baut die Deutsche Bank weiter massiv um. Mit neuen Strukturen und einem auf vielen Positionen veränderten Top-Management will der Brite eine „bessere Deutsche Bank“ schaffen. Aufsichtsratschef Paul Achleitner sagte am Sonntag nach einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung, eine derartig grundlegende Reorganisation habe es selten zuvor in der Geschichte der Deutschen Bank gegeben. Im Mittelpunkt des Umbaus steht das Investmentbanking, das völlig neu geordnet wird.

Massiver Stellenabbau droht

In der Führungsetage kommt es zu zahlreichen Personalrochaden, drei Manager scheiden aus dem Vorstand aus. Die Bank wolle „Kundenbedürfnissen sowie den Anforderungen der Aufsichtsbehörden“ besser gerecht werden, hieß es laut Mitteilung. Viele Fragen sind aber noch offen. Cryan will am 29. Oktober Einzelheiten zur neuen Konzernstrategie vorstellen.

Bei der Deutschen Bank droht auch ein massiver Stellenabbau. Über die beschlossene Trennung von der Postbank mit ihren 15 000 Mitarbeitern hinaus könnten dem Sparkurs Medienberichten zufolge bis zu 10 000 weitere Jobs zum Opfer fallen. Cryan hatte zum 1. Juli Anshu Jain an der Führungsspitze der Deutschen Bank abgelöst. Der zweite Co-Chef, Jürgen Fitschen, bleibt noch bis zur Hauptversammlung im Mai 2016 im Amt, ehe der Brite allein das Ruder übernimmt.

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Zahlreiche Skandale hatten den Ruf der Bank beschädigt, dazu gehören Zinsmanipulationen und fragwürdige Hypothekengeschäfte. Das Institut hat riesige Altlasten. Erst vor kurzem hatte die Deutsche Bank angekündigt, sie erwarte für das dritte Quartal einen Rekordverlust von 6,2 Milliarden Euro. Hauptgrund sind gigantische Abschreibungen vor allem auf den Wert der Tochter Postbank sowie das nicht mehr so lukrative Investmentbanking. Dazu kamen weitere hohe Rückstellungen für die zahlreichen Rechtsstreitigkeiten.

Quelle: dpa-AFX

Foto: Deutsche Bank

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