Deutsche Bank bleibt global weiter sehr systemrelevant

Die Deutsche Bank hat weiter eine große Bedeutung für die Stabilität der Weltwirtschaft. Der internationale Finanzstabilitätsrat (Financial Stability Board/FSB) stuft den deutschen Branchenprimus immer noch weit vorn unter den systemrelevanten Banken ein, deren Zusammenbruch die globale Wirtschaft ins Wanken bringen könnte.

Laut FSB hat die Deutsche Bank weiter eine große Bedeutung für die Stabilität der Weltwirtschaft.

Das geht aus der am Dienstag in Basel veröffentlichten aktuellen Liste des FSB hervor. Damit verlangen die Aufseher von der Bank weiter einen zusätzlichen Eigenkapitalpuffer von zwei Prozent auf die Risikopositionen.

Einen höheren Zuschlag von 2,5 Prozent müssen weltweit lediglich die britische HSBC und die US-Bank JPMorgan vorweisen. Die Deutsche Bank rangiert in einer Gruppe mit der französischen BNP Paribas, der britischen Barclays und der amerikanischen Citigroup.

Commerzbank nicht mehr gelistet

Insgesamt umfasst die jedes Jahr aktualisierte Liste global systemrelevanter Banken 30 Institute. Die spanische Großbank BBVA ist jetzt nicht mehr dabei, dafür kam die China Construction Bank hinzu. Wichtiges Kriterium für die Systemrelevanz ist neben der Größe auch die Vernetzung in der Finanzwelt.

Die Commerzbank steht schon seit langem nicht mehr auf der Liste. Sie müsste damit prinzipiell weniger Kapital vorhalten als die Deutsche Bank. Allerdings verlangen Investoren, dass Banken die Mindestanforderungen der Aufseher ohnehin deutlich übertreffen. Eigenkapital gilt als wichtiges Polster gegen Schieflagen.

Weitere Finanzpuffer für Großbanken geplant

Derweil zieht die Politik eine weitere Ebene für die Finanzpuffer bei Großbanken ein. Sie müssen künftig auch eine bestimmte Quote an haftendem Kapital zur Abdeckung von Verlusten vorweisen. Dieser Puffer wird Total Loss-Absorbing Capacity (TLAC) genannt und umfasst neben klassischem Eigenkapital auch spezielle Schuldscheine. Die genauen Regeln will das FSB in der kommenden Woche vorstellen. Sie müssen dann beim G20-Gipfel Mitte November in Antalya verabschiedet werden.

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Das FSB war erst 2009 als Reaktion auf die Finanzkrise von der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie-und Schwellenländern gegründet worden. Das Gremium soll Notenbanker, Aufseher und Regierungsvertreter der Länder zusammenzubringen und das Vorgehen zu koordinieren. Die Umsetzung der Vorschläge in konkrete Regeln ist Sache der nationalen Gesetzgeber.

Quelle: dpa-AFX

Foto: Shutterstock.com

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