Hapag Lloyd lässt sich von Turbulenzen nicht beirren

Die Containerreederei Hapag-Lloyd hält trotz der jüngsten Marktturbulenzen an ihren Börsenplänen fest. „Aus Unternehmenssicht ist es ein guter Moment“, sagte Konzernchef Rolf Habben Jansen der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS).

Laut Hapag-Lloyd-Chef Jansen sind die Anteile an der Reederei nichts für unerfahrene Anleger.

Im Bezug auf die Lage auf dem Finanzmarkt gebe es keinen perfekten Zeitpunkt. „Jetzt steht der Dax schon wieder bei 10.000 Punkten, vor einer Woche lag er noch bei 9.400 Punkten. Wissen Sie, wo er in ein paar Monaten sein wird? Das kann niemand vorhersagen, daher sollte man sich nicht zu sehr davon abhängig machen.“

Das Unternehmen, an dem der Reisekonzern Tui noch knapp 14 Prozent hält, hatte Ende September den Börsengang angekündigt. Viele Details wie etwa die Zahl der angebotenen Aktien ließ die Gesellschaft zunächst offen. Das Unternehmen kündigte lediglich an, durch die Ausgabe neuer Anteilsscheine 500 Millionen US-Dollar erlösen zu wollen. Dieses Geld soll für Investitionen in Schiffe und Container dienen.

Tui will sich aus Containerschifffahrt zurückziehen

Zudem will Tui den Hapag-Lloyd-Angaben zufolge Anteile verkaufen. Tui-Chef Friedrich Joussen schränkte dies am Wochenende in einem Gespräch mit der Zeitung „Euro am Sonntag“ etwas ein. „Gegebenenfalls werden wir einen Teil unseres Pakets mit einbringen, abhängig von der Investorennachfrage und dem Kapitalmarktumfeld“, sagte er. Grundsätzlich bekräftigte er die Absicht, sich aus der Containerschifffahrt zurückzuziehen. „Wir sind ein globales Touristikunternehmen, dazu passt die Containerschifffahrt nicht.“ Es sei ein schwieriger Markt, zyklisch und mit eigenen Regeln.

Kein Dividendentitel

Laut Hapag-Lloyd-Chef Jansen sind die Anteile an der Reederei deshalb nichts für unerfahrene Anleger. „Wir sind sicher keine Aktie für jedermann“, sagte er der „FAS“. „Wir hängen von den Zyklen der Weltwirtschaft ab, das kann schwanken. Wir glauben jedoch an die Containerschifffahrt als globaler Wachstumsbranche.“ Das Papier werde zudem kein Dividendentitel werden. Es sei zwar geplant, die Aktionäre am Gewinn zu beteiligen. Erstmals sei dies für 2016 vorgesehen. Zur Höhe konnte und wollte er sich nicht äußern. „Aber vermutlich wird die Hapag-Aktie kein dividendenstarkes Papier für vorsichtige Anleger sein.“

Quelle: dpa-AFX

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Foto: Shutterstock

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