Bundesinitiative für nachhaltige Immobilieninvestitionen

Sophie Kazmierczak und Tanja Volksheimer von der Bundesinitiative Impact Investing vor einer gelben Backstein-Wand..
Foto: Bundesinitiative Impact Investing
Sophie Kazmierczak (links) und Tanja Volksheimer leiten den Arbeitskreis Immobilien der Bundesinitiative Impact Investing.

Die Bundesinitiative Impact Investing hat einen "Arbeitskreis Immobilien" gegründet. Dieser soll zentrale Akteure und Akteurinnen der Branche zusammenbringen, um Erfahrungen auszutauschen, Best-Practice-Beispiele zu sammeln und fachliche Positionen zu entwickeln.

Mit dem Arbeitskreis soll ein signifikanter Beitrag zur Entwicklung des Impact-Ökosystems im Immobiliensektor geleistet werden, heißt es in einer Mitteilung der Bundesinitiative Impact Investing e.V.. Tanja Volksheimer, Senior Portfoliomanagerin bei Nuveen Real Estate, sowie Sophie Kazmierczak, Sustainable Finance Managerin bei der NEXT Generation Invest, werden den Arbeitskreis leiten. 

Der Immobiliensektor hinke den Klimazielen der Bundesregierung weiterhin hinterher, heißt es von der Initiative. So sei 2020 der angestrebte Höchstwert von 120 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten um zwei Prozent überschritten worden. Darüber hinaus sei der Bedarf an qualitativem und bezahlbarem Wohnraum hoch. In vielen Regionen sind demnach die Mieten über lange Zeit stärker gestiegen als die Einkommen. „Somit beanspruchen Wohnkosten knapp die Hälfte des Einkommens armutsgefährdeter Haushalte. Dies macht ein selbstbestimmtes Leben für eine breite Schicht der Bevölkerung schwer möglich und schränkt deren Entfaltungsmöglichkeiten erheblich ein“, so die Bundesinitiative. 

„Die bebaute Umwelt – Infrastruktur und Immobilien – prägt das Leben der Menschen wie kaum ein anderer Sektor. Sie steht damit in einer Wechselwirkung mit der Gesellschaft. Unser erklärtes Ziel ist es zu zeigen, wie Immobilien einen positiven Beitrag zum Wohle der Gesellschaft und der Umwelt leisten können. Im Rahmen des neu gegründeten Arbeitskreises bietet sich uns die Chance, noch mehr Marktteilnehmer*innen zu ermutigen, wirkungsorientiertes Investieren für sich zu gewinnen“, betont Tanja Volksheimer. 

„Impact-Investoren und -Investorinnen nehmen Schlüsselfunktion ein“

„Der Immobiliensektor steht vor großen Herausforderungen, um die erforderliche sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft voranzubringen“, sagt Sophie Kazmierczak. „Impact-Investoren und -Investorinnen nehmen hierbei eine Schlüsselfunktion ein, denn sie mobilisieren das nötige Kapital und bieten gleichzeitig attraktive Investitionsmöglichkeiten, beispielsweise für institutionelle Anlegerinnen und Anleger.“ Der Arbeitskreis möchte sich ebenfalls der Messbarkeit von Wirkung widmen. Denn es haben sich den Angaben zufolge noch immer keine gemeinsamen Standards in der Branche durchgesetzt, insbesondere zum sozialen Impact.

Die Bundesinitiative Impact Investing e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, zusätzliches Kapital zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen zu mobilisieren. Hierfür will sie das deutsche Impact-Investing-Ökosystem stärken und ausgebauen. Der Fokus richtet sich den Angaben zufolge auf vier zentrale Handlungsfelder: ein größeres Bewusstsein für Impact Investing schaffen, die Zusammenarbeit stärken, die Entwicklung und Verbreitung von Messmethoden und das Verbessern von (politischen) Rahmenbedingungen. Konkret erfolgt dies u.a. durch die Vernetzung zentraler Akteure und Akteurinnen des deutschen Impact-Investing-Ökosystems, die inhaltliche Arbeit verschiedener Initiativen, die Schaffung einer Marktmonitoringplattform sowie vielfältige Kooperationen und gemeinsame Diskussionsveranstaltungen. 

Laut Website hat die Bundesinitiative gut 50 Mitglieder, überwiegend Unternehmen aus dem Bereich der Finanzwirtschaft. Darunter sind Commerz Real, die HypoVereinsbank, UBS sowie diverse Vermögensverwalter und Investment Manager. Trägerorganisationen in der Gründungsphase waren unter anderem die Bertelsmannstiftung und die BMW Foundation Herbert Quandt.

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