Neuer Schwung im Beteiligungsmarkt

Sachwertbeteiligungen bleiben gefragt. Nachdem der Markt infolge der Regulierung im vergangenen Jahr zunächst eingebrochen ist, kommt nun frischer Wind in die Branche.

Gastbeitrag von Thomas Soltau, Fondsdiscount.de

„Das Fondsmanagement und die Verwaltung des Anlegerkapitals sind durch die KVGs rechtlich getrennt. Durch diese Gewaltenteilung sinkt die Gefahr, dass sich einzelne am Geld vieler bereichern können.“

Aus zahlreichen Kundengesprächen wissen wir, dass Sachwerte als Portfolioergänzung weiterhin gefragt sind. In den vergangenen Monaten konnten wir als einer der führenden Anlagenvermittler in Deutschland diese Nachfrage jedoch nur begrenzt bedienen. Hintergrund – Sie ahnen es – ist die im Juli 2013 umgesetzte Regulierung der Beteiligungsbranche.

Die Anforderungen an die rechtliche Organisation, die Verwaltung und das Management von Fondsgesellschaften sind wesentlich strenger geworden, gleichzeitig herrschte bis zuletzt Unsicherheit bezüglich der Auslegung des neuen Kapitalanlagengesetzbuches. Viele, auch etablierte Emissionshäuser hielten sich mit neuen Produkten daher zunächst zurück.

Startschuss für die ersten KAGB-Fonds

Umso erfreulicher ist die Nachricht, dass inzwischen der Startschuss für die ersten Fonds nach neuem Recht gefallen ist. Dies zeigt nicht nur, dass attraktive Renditechancen und mehr Anlegerschutz tatsächlich Hand in Hand gehen können, sondern hat auch andere Initiatoren beflügelt, neue Sachwertbeteiligungen aufzulegen und damit dem Wunsch vieler Privatinvestoren nach börsenunabhängigen Assets nachzukommen.

Bereits in Planung sind beispielsweise Flugzeugfonds von HEH, Dr. Peters und Wealth Cap, eine Pflegeimmobilie von Immac, ein Windkraftfonds aus dem Hause Aquila Capital, ein neuer Wasserkraftfonds von reconcept, die Beteiligung an einem ECE-Center des Initiators IWH Immobilienwerte Hamburg und beispielsweise ein Parkhausfonds des Anbieters Bouwfonds.

Zeitgleich nimmt die Zahl der Zulassungen als Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) zu, andere – vor allem kleinere Initatoren – können auf externe Service KVGs zurückgreifen. Dies ist in der Regel kostengünstiger, als eine eigene Gesellschaft zu gründen.

Mehr Anlegerschutz, mehr Vielfalt

Damit sind die oftmals verschmähten geschlossenen Fonds endlich im regulierten, im „weißen“ Kapitalmarkt angekommen. Natürlich: Im Einzelfall auftretende betrügerische Absichten oder auch nur die Fehleinschätzung bezüglich bestimmter Marktentwicklungen und damit verbundene Einbußen des eingesetzten Kapitals lassen sich durch das neue Gesetz nicht vollkommen ausschließen. Die Risiken für solche Enttäuschungen wurden jedoch minimiert.

Seite zwei: Anleger wünschen „handfeste“ Assets

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