Insolvenzverwalter: Beide Prokon-Modelle zukunftsfähig

Für den Windenergieanlagen-Hersteller Prokon bieten aus Sicht von Insolvenzverwalter Dietmar Penzlin beide vorliegenden Zukunftsmodelle eine gute Überlebenschance. Er halte beide Offerten – ein Kaufangebot des Konzerns EnBW über 550 Millionen Euro und ein Genossenschaftsmodell – für zweifelsfrei tragfähig, sagte Penzlin am Montag in Itzehoe.

Für eine Fortführung als Genossenschaft müssen 660 Millionen Euro an Genusskapital zusammenkommen.

Als Insolvenzverwalter setze er keine Priorität. „Wir haben es hier glücklicherweise mit einem Paradebeispiel von Gläubigerautonomie zu tun“, sagte der Anwalt nach Mitteilung des Kieler Wirtschaftsministeriums. Er sei äußerst zuversichtlich, dass das Unternehmen bei beiden Varianten im Kern erhalten werde.

Entscheidung im Juli

Die Gläubigerversammlung entscheidet am 2. Juli in einem der größten Insolvenzverfahren der deutschen Wirtschaftsgeschichte, wie es weitergeht. Für eine Fortführung als Genossenschaft müssen laut Penzlin 660 Millionen Euro an Genusskapital zusammenkommen. Damit müssten zwischen 20.000 und 30.000 Gläubiger auf einen erheblichen Teil ihrer Forderungen verzichten und zustimmen, ihre Einlagen in Eigenkapital umzuwandeln.

Auf das Genossenschaftsmodell setzt der Verein „Die Freunde von Prokon“, in dem 10.500 von 75.000 Anlegern zusammengeschlossen sind.

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Quelle: dpa-AFX

Foto: Shutterstock

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