Schiffsfonds: Ende der Flaute in Sicht?

Nach Ansicht von André Tonn, geschäftsführender Gesellschafter des Initiators Oltmann, wird es bei der Finanzierung in Zukunft mehrere Wege für Reedereien geben. „Große Reedereien werden sich sicherlich verstärkt durch internationale Kapitalgeber beziehungsweise Börsengänge finanzieren. Für die mittelständischen deutschen Reeder werden auch die klassischen Finanzierungen wie Publikums-AIFs in der Zukunft eine große Rolle spielen.“

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Allerdings müssen künftige AIFs nach Einschätzung von Heymann so konstruiert werden, dass das Risiko eines Totalverlustes minimiert wird. „Das geht hauptsächlich durch eine Erhöhung der Eigenkapitalquote. Und ganz sicher müssen Nachschusspflichten und Rückzahlungsrisiken ausgeschlossen werden“, sagt er.

Besonders wichtig sei Transparenz gegenüber den Anlegern: „Schifffahrt ist seit jeher extrem zyklisch und risikoanfällig. Wer Schiffsbeteiligungen wie Sparbücher bewirbt, darf sich nicht wundern, wenn Anleger verärgert sind, die ihre Anlage verlieren. Und der Anleger, der dieses Risiko bewusst eingeht, wird vermutlich eine Rendite erwarten, die noch deutlich über der Rendite einer Aktienanlage liegt.“

Deutsche Reeder erwarten leichte Entspannung

Ein verbessertes Marktumfeld würde den Erfolg der neuen Publikumsfonds ebenfalls erheblich befördern. Und es gibt durchaus Signale, die Hoffnung machen: Laut einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfer von Pricewaterhouse Coopers (PWC), für die 98 Unternehmen befragt wurden, erwarten die deutschen Reeder nach sieben Jahren Schifffahrtskrise eine leichte Entspannung. Demnach steuern sie im laufenden Geschäftsjahr wieder auf einem „vorsichtigen Wachstumskurs“.

Dies lässt sich insbesondere an der Strategie der Unternehmen ablesen. Die Flotte der befragten Reeder ist in diesem Jahr zu 91 Prozent ausgelastet (2014: 66 Prozent), dies ist der beste Auslastungsgrad seit 2009. Auch wollen deutlich we-niger Reeder ihre Schiffe verschrotten: ein Zehntel statt zuvor ein Fünftel. Der Kauf von Schiffen steht bei rund drei Vierteln wieder auf der Agenda (2014: 64 Prozent). Insgesamt investieren wollen zwei Drittel der Befragten, im Vorjahr hatte nicht einmal die Hälfte dies geplant.

Seite drei: Keine neuen Überkapazitäten erwartet

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