Aegon: Übernahmepläne in Deutschland

Der niederländische Lebensversicherer Aegon mit Hauptsitz in Den Haag sondiert den deutschen Markt auf der Suche nach geeigneten Übernahmekandidaten.

Feilim Mackle, Director Individual Business von Aegon Scottish Equitable, bestätigte die Expansionspläne des Konzerns vergangene Woche gegenüber cash-online auf der Global Financial Services Conference in Edinburgh. Zu konkreten Übernahmezielen wollte sich Mackle indes nicht äußern.

Obwohl der deutsche Versicherungsmarkt weitgehend gesättigt sei und sich im Konsolidierungsprozess befinde, wäre Deutschland aus Sicht seines Unternehmens höchst attraktiv, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung. Sobald sich Chancen ergeben, würde Aegon sie nutzen, so Mackle weiter.

Aegons neuer Chief Executive Alex Wynandts, der den Konzern seit April führt, hat große Pläne. Über drei Milliarden Euro wollen die Holländer bis 2010 für Übernahmen aufwenden. Das heute auf der Aegon?s Analyst & Investor Conference in London vorgestellte Wachstumsprogramm ?Unlocking the Global Potential? beruht im Wesentlichen auf Zukäufen. Anders könnte das Geschäft außerhalb der bisherigen Kernmärkte Niederlande, Großbritannien und USA kaum ausgebaut werden.

Die niederländische Nummer Zwei im Versicherungsmarkt hinter der ING-Gruppe war bereits bis 2005 mit der Tochter Aegon Lebensversicherung AG, Düsseldorf, auf dem deutschen Markt vertreten, die vor allem durch die Marke MoneyMaxx bekannt ist. Vor drei Jahren übernahm der Deutsche Ring, Hamburg, die Gesellschaft um sich im fondsgebundenen Lebensversicherungsgeschäft zu positionieren.

Die Gelegenheit für einen Einstieg in den deutschen Markt ist günstig. Die nahende Abgeltungssteuer fördert das Geschäft mit Fondspolicen, auf das Aegon spezialisiert ist. Zudem zeigt eine aktuelle Studie, dass die deutschen Kunden offen für neue Anbieter sind (cash-online berichtete hier). (hb)

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