BaFin fordert realistische Überschussberechnungen

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Bonn/Frankfurt, fordert von den deutschen Lebensversicherern, Auswirkungen der Finanzkrise angemessen in die Überschussberechnungen einzupreisen. Das berichtet die Zeitung ?Financial Times Deutschland? (FTD) und beruft sich auf ein Schreiben der Finanzaufsicht an alle Gesellschaften.

Die Behörde fordert im Rahmen einer jährlichen ?Szenarioanalyse? regelmäßig die Daten ein, auf deren Basis die Lebensversicherer ihre prognostizierten Überschussbeteiligungen kalkulieren. Diesmal geschehe dies aufgrund der Turbulenzen an den Kapitalmärkten allerdings früher als üblich, so der FTD-Bericht. Um ein ?realistisches Bild der wirtschaftlichen Situation zum Ende des Geschäftsjahres zu liefern?, seien ?alle Auswirkungen der aktuellen Finanzkrise einzubeziehen und auch bei der Kalkulation der Überschussbeteiligung angemessen zu berücksichtigen?, heiße es in dem Schreiben der BaFin.

Die Branche legt ihre Überschussbeteiligungen für das kommende Jahr in den nächsten Wochen fest. Diese gelten als zentrales Kriterium im Wettbewerb. Fast alle Versicherer leiden unter deutlichen Rückgängen beim Neugeschäft. Deshalb fürchte die BaFin offenbar, dass Lebensversicherungsvorstände zu großzügig kalkulieren, um bei Vergleichstabellen und Tests nicht hinten zu landen, so der Bericht weiter. (hb)

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