GDV startet Transparenzinitiative

Die deutschen Lebensversicherer wollen sich künftig transparenter darstellen. Mit Angaben, die über die Vorschriften der VVG-Informationspflichten-Verordnung (VVG-InfoV) hinausgehen, sollen die Kosten gegenüber den Kunden offengelegt werden. Konkret geht es bei dem Transparenzkonzept, das der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV), Berlin, auf dem jährlichen Pressekolloquium vorstellte, um eine Kennzahl zur Kostenangabe beim Versicherungsabschluss. Die VVG-InfoV sieht lediglich vor, dass einmalige sowie jährliche Kosten ausgewiesen werden.

Der Vorschlag des Verbands, den Kunden künftig ihren Renditeabschlag im Vorfeld des Vertragsabschlusses vor Augen zu führen, kommt überraschend. Die Branche ziert sich schon lange, diesen Betrag in Euro zu beziffern. Hintergrund des plötzlichen Umdenkens ist die Konkurrenzsituation mit der Fondsindustrie. Die Versicherer gehen in die Offensive weil sie zeigen wollen, dass sie sich in Punkto Rendite nicht vor Fondssparplänen verstecken müssen. Der zentralen Kennziffer der Fondsanbieter, der sogenannten Total Expense Ratio, mit der die Gesamtkostenquote der jeweiligen Produkte angegeben wird, soll ein vergleichbarer Wert entgegengestellt werden. Die offene Vergleichbarkeit soll zudem den Druck auf die Banken erhöhen, ihre Kosten den Kunden gegenüber offenzulegen.

Laut Ulrich Remmert, Vorstand der Huk-Coburg Lebensversicherung AG und Mitglied des GDV-Mathematikausschusses, handelt es sich bei dem vorgeschlagenen Kostenausweis um eine unverbindliche Empfehlung des Verbands, der die Versicherer freiwillig folgen können. (hb)

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