Zweiter Gesundheitsmarkt wächst weiter

Die Deutschen wünschen sich ein flexibleres Gesundheitssystem und sind bereit, dafür mehr zu zahlen. Bereits seit Jahren wachsen die Ausgaben im zweiten Gesundheitsmarkt an. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie von Roland Berger.

In diesem Jahr werde der zweite Gesundheitsmarkt auf 64 Milliarden Euro wachsen, prognostiziert die Unternehmensberatung mit Büros in München und Berlin.

Somit geben Bundesbürger seit der Jahrtausendwende zusätzlich zur Krankenversicherung ? beispielsweise für alternative Medizin, Vorsorgeuntersuchungen, Wellness, Sport und gesunde Ernährung ? jährlich sechs Prozent mehr für ihre Gesundheit aus. Insgesamt sind die Ausgaben am Gesundheitsmarkt in den vergangenen Jahren um jeweils vier Prozent gestiegen.

Gesundheitssystem im Wandel

Eine Befragung von Roland Berger unter 1.000 Deutschen hat ergeben, dass sich die Mehrheit ein anderes Gesundheitssystem wünscht. So würden 93 Prozent vom Standardangebot abweichen und Tarife mit zusätzlichen oder eingeschränkten Leistungen wählen. Dafür wären sie auch bereit, tiefer in die Tasche greifen.

?Das Gesundheitswesen wandelt sich zu einem Markt – durch zunehmende Transparenz, Mündigkeit der Bürger und unternehmerisches Handeln der Leistungsanbieter?, heißt es in der Studie. Denkbar seien dafür mehrstufige Modelle von einer Grundversorgung für geringe Beiträge bis hin zu einer Premium-Versorgung mit individuell zu buchenden, entsprechend teueren Zusatzleistungen. (hi)

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