Allianz-Chef sieht Versicherungsbranche in Schwierigkeiten

Das kommende Jahr wird die deutschen Versicherer vor große Herausforderungen stellen, so die Einschätzung von Michael Diekmann, Chef der Branchenführerin Allianz.

„2010 wird noch schwerer als 2009. Auf viele kommen dann große Umsatzprobleme zu“, erklärte Diekmann im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin „Capital“. Sein eigenes Unternehmen sehe er indes „grundsolide“ aufgestellt, so der Vortänzer des Münchner Konzerns weiter.

Allerdings macht die Finanzkrise auch der Allianz zu schaffen: Im ersten Quartal schrumpfte der Überschuss gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 97,5 Prozent von 1,15 Milliarden auf 29 Millionen Euro (cash-online berichtete hier). Zahlen für das zweite Quartal stehen noch aus.

Diekmann erklärte im Interview weiter, dass sein Unternehmen weniger Stellen abbauen werde, als ursprünglich geplant. Bis Jahresende sollen es 4.700 bis 4.800 Jobs sein. Eigentlich wollte der Konzern im deutschen Versicherungsgeschäft 5.700 Arbeitsplätze streichen.

Während Diekmann kleinere Zukäufe für 2010 nicht ausschließen wollte, betonte er erneut, dass keine Übernahme des kriselnden US-Versicherers The Hartford geplant sei, es handele sich um ein reines Finanzinvestment.

Die Allianz griff dem inzwischen mit Milliarden durch die US-Regierung gestützten Unternehmen im Herbst vergangenen Jahres mit einer 2,5-Milliarden-US-Dollar-Kapitalspritze unter die Arme und musste im ersten Quartal bereits 120 Millionen Euro auf die Beteiligung abschreiben (cash-online berichtete hier). (hb)

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