Allianz Leben erwartet lange Durststrecke im Zins-Tal

Die Allianz reduziert erstmals seit sechs Jahren ihre Überschussbeteiligung in der Lebensversicherung. Die laufende Verzinsung wird aufgrund des starken Rückgangs der Marktzinsen abgesenkt. Die Aachen Münchener will ihre Überschüsse indes konstant halten.

Die Allianz Lebensversicherung wird die laufende Verzinsung der Sparanteile im kommenden Jahr von 4,5 auf 4,3 Prozent senken. „Aufgrund der konjunkturellen Entwicklung und der expansiven Geldpolitik rechnen wir nicht damit, dass die Zinsen in nächster Zeit nachhaltig steigen“, heißt es dazu aus Stuttgart.

Nach Ansicht von Dr. Reiner Will, Geschäftsführer der Ratingagentur Assekurata, ist der Schritt der Branchenführerin folgerichtig. „Die Argumentation der Allianz, die Überschussbeteiligung für 2010 zu senken, um sie in den darauf folgenden Jahren möglichst stabil halten zu können, ist aus meiner Sicht nachvollziehbar und plausibel“, so Will gegenüber cash-online.

Entscheidung mit Signalwirkung

Inklusive Schlussüberschuss (0,35 Prozent) und einem Sockelbetrag für die Beteiligung an den Bewertungsreserven (0,3 Prozent), der als Puffer für Kapitalmarktschwankungen dient, sollen Allianz-Leben-Kunden 2010 auf eine Gesamtverzinsung von mindestens 4,95 Prozent kommen (2009: 5,1 Prozent). Der Entscheidung des Branchenprimus wird von Experten Signalwirkung für den Gesamtmarkt attestiert.

Bislang hat außer dem Direktversicherer Europa allerdings keine Gesellschaft die Überschüsse gesenkt (siehe Tabelle). Viele Deklarationen stehen indes noch aus. Für die kommende Woche haben unter anderem Ergo, Axa und Debeka ihre Mitteilungen angekündigt. Fortis Leben will sich ebenfalls zeitnah äußern, bei der Deutscher Ring Leben wird die Überschussbeteiligung erst zum Jahresende bekannt gegeben.

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