Schadensversicherer und Briten nach wie vor mit Problemen

Die Ratingagentur Fitch Ratings hat den negativen Ausblick für die deutschen Schadens- und Unfallversicherer (S/U) bestätigt. Eine ähnlich verhaltene Entwicklung stellen die Analysten den britischen Lebensversicherern in Aussicht.

Die Gründe für den seit Oktober 2007 wiederholt negativ ausfallenden Ausblick für die S/U-Versicherer seien die aufgrund der Finanzkrise erheblich rückläufigen Kapitalerträge und die nach wie vor sinkenden Prämien insbesondere in der Kfz-Sparte, so die Analysten. Beide Tendenzen übten deutlichen Druck auf die Gewinne der Unternehmen aus.

Die Schaden-/Kostenquote (Combined Ration, CR) im Gesamtbereich S/U – als Maß für den versicherungstechnischen Erfolg – sei nur um 0,6 Punkte auf 94 Prozent in 2008 gefallen und verbesserte sich somit nur leicht. Indes sei zu berücksichtigen dass der Orkan Kyrill 2007 zu massiven Schäden geführt hatte und schließlich rund vier Prozentpunkte der CR ausmachte. Ein Schadensereignis solchen Ausmaßes hat es 2008 nicht gegeben. Trotzdem sehen die Analysten die Kapitalausstattung der Branche insgesamt weiterhin als sehr stark an.

Neugeschäft und Gewinne der Briten unter Druck

Wie bei den Sachversicherern hält Fitch auch für die britischen Lebensversicherer den negativen Ausblick aufrecht. Hauptgründe dafür seien das weiterhin schwache Neugeschäft und die niedrigen Gewinne.

Neben einem allgemeinen Umsatzrückgang seien die Produktbereiche unterschiedlich stark betroffen. Einerseits verkaufen sich Sparprodukte laut Fitch seltener. Auch der stagnierende Wohnungsmarkt führe zu weniger Nachfrage von Versicherungsschutz. Andererseits sei der Absatz von sogenannten Pension Annuities relativ robust. With-Profit-Policen setzten ihr Wachstum fort.

Dennoch zeichne sich laut Analysten ein Silberstreif am Horizont ab: Trotz fallender Märkte zeige sich das regulatorische Kapital als belastbar. Auch die Vergleiche der Zahlen aus dem zweiten mit dem ersten Quartal 2009 einiger Versicherer zeigten Anzeichen einer Erholung vom Absatzrückgang, so die Analysten. (mo)

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