Signal Iduna unterstützt DR-Kranken

Der Konflikt zwischen der Hamburger Deutscher Ring Krankenversicherung (DR-Kranken) und der Schweizer Bâloise, Konzernmutter der DR-Sach- und Lebensparten, geht in die nächste Runde: Die Dortmunder Signal Iduna nimmt den Hamburger Krankenversicherer als Weißer Ritter im eigenen Konzern auf und signalisiert zugleich Bereitschaft, auch DR-Sach und -Leben zu übernehmen.

Signal Iduna und DR-Kranken, beide als Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit geführt, beabsichtigen, sich in Form eines Gleichordnungskonzerns zusammenzuschließen, heißt es in einer aktuellen Mitteilung. Den Aufsichtsräten lägen entsprechende Empfehlungen und Beschlüsse der Vorstände vor. Zusammen würden die Partner in die Top-Ten der deutschen Versicherungsbranche aufsteigen.

Kräfteverhältnisse neu geordnet

Hintergrund der gemeinsamen Initiative sind Pläne der Bâloise, DR-Sach und -Leben mit den Basler Versicherungen in Bad Homburg zusammenzulegen. Der rechtlich unabhängig von der Bâloise agierende aber in vielerlei Hinsicht mit den anderen DR-Sparten verzahnte Krankenverein wehrt sich mit allen Mitteln gegen die Umstrukturierung.

Die Kräfteverhältnisse haben sich mit dem Einstieg der Signal Iduna deutlich verändert. Mit dem starken Partner an der Seite wäre die DR-Kranken für einen langwierigen und kostenintensiven Rechtsstreit mit den Schweizern gerüstet.

Stein des Anstoßes ist vor allem die Vertriebsholding des DR-Konzerns, in der die Vertriebsbeteiligungen – dazu gehören die OVB Holding AG (DR-Beteiligung: 36 Prozent plus 14 Prozent indirekte Beteiligung über eine Treuhändergesellschaft), DRMM Maklermanagement AG (100 Prozent), Roland Rechtsschutz (60 Prozent) und Zeus Vermittlungsgesellschaft mbH (100 Prozent) gebündelt sind. Die gemeinschaftlich geführte Gesellschaft gehört zu 35 Prozent der DR-Kranken, zu zehn Prozent der Sach- und zu 55 Prozent der Lebensparte. An der OVB ist auch die Signal Iduna mit 25 Prozent beteiligt.

Bâloise: DR-Sach und -Leben stehen nicht zum Verkauf

Die DR-Kranken betont, auch nach dem Zusammenschluss mit der Signal Iduna zu den Verträgen mit der DR-Sach- und Leben zu stehen. Signal Iduna-Chef Reinhold Schulte erhöht indes den Druck auf die Bâloise mit Andeutungen, auch die Sach- und Leben-Sparte des Rings aufnehmen zu wollen: „Durch die neue Struktur ergibt sich auch eine weitere Lösungsoption für die Schweizer Bâloise-Holding, der Sach- und Lebensversicherung des Deutschen Rings eine aussichtsreiche Perspektive zu geben.“

Eine Sprecherin der DR-Sach und -Leben erteilte den Übernahme-Avancen umgehend eine Absage: „Die DR-Sach und die DR-Leben stehen nicht zum Verkauf. Die Bâloise-Gruppe will in Deutschland wachsen und nicht schrumpfen.“ Der geplante Zusammenschluss der beiden Gesellschaften ändere nichts an der eigenen Strategie für den deutschen Markt. (hb)

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