Interview: „Vertrauen muss man sich erarbeiten“

Cash.: Wie definieren Sie Haftungssicherheit?

Schwarzer: Das Wichtigste sind die Inhalte in den Versicherungsbedingungen. Wir statten unsere Top-Produkte grundsätzlich so aus, dass der Kunde ein komplettes Versicherungspaket hat und nicht noch darauf achten muss, ob das eine oder andere wirklich abgedeckt ist. Schon unsere Basisprodukte sind im Vergleich zu anderen Komfortprodukte. Die Haftungssicherheit steckt also im Bedingungswerk. Im Gewerbebereich haben wir ein einheitliches Bedingungswerk geschaffen, auf das mittlerweile acht Versicherer tarifieren. Das Einzige, was sich unterscheidet, sind die Entschädigungsgrenzen. Es ist vor allem für den Vermittler ein enormer Zeitgewinn, wenn er die Bedingungswerke nicht noch vergleichen muss.

Cash.: Wie sieht die Zusammenarbeit mit dem Vertrieb in der Praxis aus?

Schwarzer: Wir haben die Vertriebswege zielgruppenorientiert geordnet: Die Domcura AG ist für das klassische Maklergeschäft, die Nordvers GmbH ausschließlich für Vertriebe zuständig. Wir bieten beispielsweise White-Label-Produkte an, die wir mit einem eigenen Branding fabrizieren – das heißt wir bauen aus unserem Baukasten verschiedener Module aus den Versicherungssparten heraus für einen Vertrieb oder auch für einen Pool eine Police zusammen, die immer einzigartig ist. Dabei können wir auf die besonderen Bedürfnisse und Wünsche einzelner Vertriebe eingehen. Nicht nur für die Konzeption, auch für Marketing und Design haben wir die entsprechenden Abteilungen im Haus.

Cash.: Was kann Domcura, was ein Versicherer nicht kann?

Schwarzer: Ein Versicherer kann eben nicht mehrere Versicherungsgesellschaften oder Produkte unterschiedlicher Versicherungen in einen Vertrag, einen Antrag einbringen. Das heißt, wir machen so eine Art Versicherungs-Policen-Picking. Das macht sich am Markt sehr gut, weil der einzelne Vermittler mit Recht sagen kann, dass er seinem Kunden für dessen private Versicherungen aus einer großen Auswahl von Gesellschaften eine Produktlinie mit passgenauem Versicherungsschutz zu vernünftigen Konditionen heraussucht. Das ist meiner Meinung nach auch der wesentliche Erfolg der Domcura: Individualität verbunden mit einer hohen Flexibilität, die ein Versicherer eben nicht bringen kann. Zum anderen sind wir heute in der Lage, innerhalb von drei Monaten ein komplett neues Produkt mit allem Drum und Dran bis hin zur Endpolicierung an den Markt zu bringen. Auch das kann ein Versicherer heutzutage nicht.

Seite 4: Wie das Geschäftsmodell eines Assekuradeurs funktioniert

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