Kein Irrweg! Deutsche Rentenpolitik im Lichte der Finanzkrise

Die Rürup-Kolumne

Der ehemalige Wirtschaftsweise und Namensgeber der Basisrente, Professor Dr. Dr. Bert Rürup befasst sich als cash-online-Kolumnist künftig mit dem Status quo der Altersvorsorge in Deutschland. Zum Start will er zeigen, warum die Alterssicherung hierzulande allen Unkenrufen zum Trotz auf dem richtigen Weg ist.

rürup

Die jüngste Finanzmarktkrise wird gerne als Argument benutzt, um die deutsche Altersvorsorgepolitik der letzten Jahre – die im Übrigen im Ausland eine hohe Anerkennung genießt – zu kritisieren und vor allem um die Sinnhaftigkeit der kapitalgedeckten Altersvorsorge infrage zu stellen, ja zu diskreditieren. Zurecht? Nein!

Bei einem Verzicht auf die Rentenreformen 2001, 2004 und 2007 sowie auf den durch generöse Subventionen geförderten Ausbau der kapitalgedeckten Ergänzungssysteme wäre die Altersvorsorge definitiv weniger sicher und weniger nachhaltig, als sie es heute ist. Denn ohne diese Reformen wäre weder die langfristige Finanzierbarkeit unserer umlagefinanzierten Rentenversicherung gewährleistet, noch wäre eine als Folge der Bevölkerungsalterung deutlich ansteigende Belastung der nachwachsenden Generationen verhindert worden. Auch die Beitragsrendite der gesetzlichen Renten wäre bei einem Verzicht auf diese Reform nicht höher.

Gleichwohl werden der Teilausstieg aus dem Umlageverfahren und der gleichzeitige Ausbau der kapitalgedeckten Ergänzungssysteme heftig kritisiert.

So soll die zurecht beliebte Riester-Rente – mittlerweile gibt es rund 13,3 Millionen Verträge – glaubt man einer Studie des gewerkschaftsnahen „Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung“ (IMK), das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen (Vorwurf 1) sowie die Alterssicherung unsicherer (Vorwurf 2) und teurer (Vorwurf 3) gemacht haben. Keiner dieser Vorwürfe kann aber überzeugen.

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