Rentenexperten glauben an Riester und Rürup-Modelle

Höchstens jeder Fünfte der heute unter 30-Jährigen wird seinen Lebensstandard im Alter halten können. Knapp 30 Prozent der heute über 40-Jährigen und mehr als ein Drittel der über 50-Jährigen haben die Chance, ihren Ruhestand ohne größere finanzielle Einbußen genießen zu können.

Sparen UmfrageDas ist das Ergebnis einer aktuellen Befragung von sieben Rentenexperten durch die Hamburger Versicherungsgruppe Hanse Merkur.

Die Befragten gehen trotz der offensichtlichen Versorgungslücke bei den jüngeren Erwachsenen nicht davon aus, dass der dass der heutige Beitragssatz der Rentenversicherung von 19,9 Prozent wesentlich steigen werde. Auf mittelfristige Sicht sei in fünf Jahren ein Beitrag von 20,7 Prozent, in zehn Jahren von 21,9 Prozent zu erwarten, heißt es in der Mitteilung.

„Die demographische Entwicklung bringt die gesetzliche Rentenversicherung in ihrer heutigen Form an ihre Grenzen. Weitere deutliche Beitragssteigerungen sind politisch nicht durchsetzbar“, sagt Eberhard Sautter, Vorstand der Hanse Merkur.

Daher würden staatlich unterstützte private Vorsorgemodelle wie Riester oder Rürup künftig noch stärker in den Fokus rücken, so das Urteil der befragten Experten. Vor allem durchschnittlich verdienenden Singles und Menschen mit Kindern würden sie einen Riester-Vertrag empfehlen. Aber auch Arbeitnehmer unter Arbeitnehmern unter 50 Jahren und gutverdienenden Singles empfehlen der Umfrage zufolge sechs der sieben Experten einen solchen Vertrag abzuschließen.

Fünf bis 20 Prozent des Bruttogehalts in die Altersvorsorge investieren

Auf die Frage nach der Höhe der Ansparrate für das Alter empfehlen drei der Experten den unter 30-Jährigen, mindestens fünf Prozent des Bruttojahresgehalts zurückzulegen, wenn sie heute mit einer privaten Altersvorsorge beginnen würden.

Den 30- bis 40-Jährigen, die heute mit der Vorsorge anfangen, raten die Befragten eine Sparrate zwischen fünf und zehn Prozent. Über 40-Jährige sollten nach Meinung einiger Rentenfachleute sogar zehn bis 20 Prozent ihres Bruttogehalts in die Zukunft investieren, damit es für den Lebensabend reicht.

Befragt wurden unter anderem Bernd Raffelhüschen, Professor für Volkswirtschaftslehre und Finanzwissenschaft an der Universität Freiburg, Tristan Nguyen, Professor für Volkswirtschaftslehre, Versicherungs- und Gesundheitsökonomik an der Wissenschaftlichen Hochschule Lahr und Professor Dr. Klaus Jäger, emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre der FU Berlin, unter anderem mit den Forschungsschwerpunkten Altersvorsorge und Demographie. (ks)

Foto: Shutterstock; Grafik: Hanse Merkur

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